Infos zum Glasfaserausbau gab es in der Egenhauser Halle. Foto: Merkle

Die NetCom BW – ein Tochterkonzern der EnBW – baut in Egenhausen ein Glasfasernetz zur Breitbandversorgung aus. Die Info-Veranstaltung stieß auf großes Interesse.

Egenhausen - Damit kommt das Turbo-Internet nach Egenhausen und zwar ohne dass die Gemeinde oder ihre Bürger dafür Geld in die Hand nehmen müssen. Bürgermeister Sven Holder freute sich, dass in Egenhausen somit keine Steuergelder für den Breitbandausbau verwendet werden müssen, wie dies in den meisten anderen Gemeinden der Fall sei, und dass der Markt hier funktioniere.

Die Informationsveranstaltung in der Silberdistelhalle stieß auf ein Rieseninteresse bei der Bevölkerung. Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger hörten den Vertretern der NetCom BW Ken Wessbecher und Matthias Troppmann zu, welche die Ausbaupläne vorstellten.

Bis zu 1000 Mbit/s möglich

Bereits vor zehn Jahren hat die NetCom BW investiert und mit der "Neckarcom" schnelles Internet über die Verteilerkästen nach Egenhausen gebracht. Dadurch sind viele Haushalte in den Genuss von wenigstens 50 Mbit/s gekommen. Die 50 Mbit/s reichen bei den heutigen Nutzungen mit Homeoffice und Fernsehen aber meist nicht mehr aus. Die Zukunft liegt in der Glasfaser-Technologie, bei welcher jedes Haus einen eigenen Anschluss erhält. Dadurch werden Geschwindigkeiten von bis zu 1000 Mbit/s möglich.

In den nächsten sechs Wochen gehen Vertreter der NetCom BW von Haus zu Haus, um Aufträge zu sammeln und das Interesse abzuklären. Die Fachleute informierten darüber, wann ein Glasfaseranschluss ins Haus für den Eigentümer kostenfrei sei. Die NetCom BW hat Egenhausen in zwei Zonen eingeteilt. Im blauen Gebiet (Abschnitt 1) wird auf jeden Fall Glasfaser gelegt, im gelben Gebiet (Abschnitt 2) nur dann, wenn mindestens 40 Prozent der Eigentümer mitmachen. Troppmann zeigte sich aber zuversichtlich, diese Quote zu erreichen, so dass dann auch der gesamte Ort verkabelt werden kann und alle profitierten.

Start im 3. Quartal 2023

Mit dem Bau soll es im 3. Quartal 2023 losgehen. Jochen Reich von der NetzeBW, welche den Ausbau durchführt, schätzt eine Bauzeit von etwa zwei Jahren und bat um Verständnis, dass bei der Maßnahme sämtliche Straßen im Ort aufgegraben werden müssen. Die Baufirma habe jedoch viel Erfahrung und werde so wenig wie möglich Flurschaden anrichten. Auch bei der Kabelverlegung innerhalb der Grundstücke werde mit den Eigentümern die beste Lösung individuell besprochen, um so behutsam wie möglich zu verlegen.

Mit den ersten Inbetriebnahmen könne bereits Ende nächsten Jahres gerechnet werden. Allerdings könne noch nicht gesagt werden, wo die Baumaßnahme begonnen werde.

Stromanschlüsse kommen unter die Erde

Reich wies noch darauf hin, dass im Zuge des Ausbaus auch die Stromanschlüsse in die Erde verlegt werden, wo dies noch nicht geschehen sei. Auch hier werde man auf die Betroffenen zugehen.

Die NetCom BW hat eine Extra-Seite für Egenhausen eingerichtet, auf der alle Informationen zum Ausbauvorhaben zu finden sind. Hier kann auch nachgeschaut werden, ob ein Grundstück im Ausbaubereich mit oder ohne Quote liegt: www.netcom-bw.de/egenhausen