Die Zukunft des Höfener Freibades sieht immer noch alles andere als rosig aus. Ein Betreiberverein könnte das Aus des Bades aber vielleicht noch verhindern. Foto: Kugel

Die finanzielle Situation der Gemeinde Höfen ist schlecht. Deshalb steht auch das Freibad der Enztalkommune auf der Kippe – immer noch. Ein Betreiberverein könnte die Rettung bedeuten. Dazu will die Gemeinde am 21. März näher informieren.

Höfen - Den Montag, 21. März, 19 Uhr sollten sich nicht nur alle an der Erhaltung des Höfener Freibads interessierten Höfener Einwohner, sondern auch Freibad-Fans aus der näheren und weiteren Umgebung der Enztalgemeinde schon jetzt vormerken: Für den Besuch einer Informationsveranstaltung in der neuen Enzauenhalle am Enzauenweg, die vielleicht schon wegweisend für den weiteren Fortbestand des Freibades oder dessen mögliche Schließung ab dem Jahr 2023 sein könnte.

Abmangel beträgt rund 200 000 Euro

Die Gemeinde Höfen hat zwar schon seit dem Jahr 2003 einen Freibad-Förderverein, der sich für den Erhalt des Freibades einsetzt und die Gemeinde personell und finanziell unterstützt. Dass aber Höfen eben aus finanziellen Gründen dazuhin einen Betreiberverein für das Freibad anstreben muss, wurde bei der jüngsten ersten Gemeinderatssitzung in der neuen Enzauenhalle deutlich. Und zwar vor dem Hintergrund der Defizitbeträge der vergangenen Jahre und der jetzt angespannten Haushaltssituation. Schon bei einer Beratung des Gemeinderates bei einer Klausurtagung im vergangenen Herbst war den Ausführungen in der Sitzungsvorlage zufolge erkennbar, dass der jährliche Abmangel aus dem laufenden Betrieb des Freibades in Höhe von rund 200 000 Euro in den vergangenen Jahren auch nicht mit der Unterstützung des Fördervereins ausgeglichen oder wesentlich gemindert werden konnte und dass auch die von der neuen Leitung des Fördervereins beabsichtigte Erschließung neuer Einnahmequellen durch Marketing- und Sponsoring-Maßnahmen nicht ausreichen wird, um die Gemeinde im notwendigen Umfang zu entlasten. Beliefen sich doch die Abmangelbeträge im Jahr 2017 auf 192 871 Euro, ein Jahr später auf 210 138 Euro und im Jahr 2019 auf 187 792 Euro. Im Jahr 2020 war das Freibad wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die Gemeinde Höfen werde es nicht mehr schaffen, bei dieser Kostensituation den laufenden Betrieb und die absehbar zu erwartenden Sanierungen finanziell zu stemmen, wird als Fazit festgestellt.

Arbeitskreis gebildet

Zwischenzeitlich hat sich ein Arbeitskreis unter Beteiligung der Verwaltung sowie von Mitgliedern des Fördervereins Höfen und des Gemeinderats gebildet. Und zwar mit dem klaren Auftrag und Ziel, nach Lösungen zum Erhalt des Freibades zu suchen. Die bisher entwickelten Vorstellungen zu einem Betreiberverein für das Freibad beschrieb Gemeinderat Uwe Rapp und nannte dazu drei Fakten: Eine kleinteilige Vereinsstruktur mit übersichtlichen Verantwortungsbereichen, das Etablieren eines Helferkreises und das Finden einer ausreichenden Zahl an Mitgliedern. Als Möglichkeit für eine Minderung der Betriebskosten nannte er beispielsweise verkürzte tägliche Öffnungszeiten des Freibades und ein Ausscheiden aus dem Verbundsystem der drei Freibäder im Oberen Enztal mit Calmbach, Höfen und Neuenbürg. "Die Lage ist ernst", stellte Bürgermeister Heiko Stieringer fest und hoffte, mit der Unterstützung eines Betreibervereins die hohen Betriebskosten des Freibades deutlich mindern zu können. "Helfen Sie mit und kommen Sie am 21. März hierher in die Halle", war deshalb sein Aufruf an die Bevölkerung. Gemeinderat Hartmut Koch sah die Notwendigkeit, dazu auch an der Erhaltung des Freibades interessierte Besucher aus dem Umland zu motivieren.

Zusätzliche Einnahmen

Um das Generieren zusätzlicher Einnahmen im Freibad ging es beim folgenden Tagesordnungspunkt. Und zwar mit einem Vorschlag des Fördervereins, zusätzlich zu den Werbebannern an der Zaunanlage auch Werbetafeln im Gebäude und an den Wandflächen zum Schwimmbecken hin anzubringen. Gemeinderat Uwe Rapp sah dies als einen guten Weg, damit den Förderverein und das Freibad finanziell zu unterstützen. Die Zustimmung des Gemeinderats zu diesem Vorhaben des Freibad-Fördervereins erging einstimmig.

Gemeinderat Hartmut Koch erinnerte an das im Bundesnaturschutzgesetz statuierte Verbot des Heckenschneidens alljährlich ab dem 1. März. Einer Information von Bürgermeister Stieringer zufolge hat die Verwaltung auf ihre Bewerbung um einen Naturparkmarkt im Bereich der neuen Enzauenhalle eine Absage erhalten.