Glänzende Rüstungen waren zu bewundern. Foto: Stopper

Etwa 3500 Besucher erlebten am Wochenende im Römer-Freilichtmuseum in Stein eine Mischung aus Information, Spektakel und gutem Essen.

Zwei perfekte Tage erlebten Besucher und Veranstalter bei „Römer im Schein der Fackeln“ in Stein. Es gab einen Rekordansturm von Besuchern, an den Essensständen mit sehr leckeren Angeboten wurden die Vorräte knapp, die zahlreichen freiwilligen Helfer hatten durchgehend viel zu tun, und das Programm kam sehr gut an.

Bei schönstem Spätherbstwetter herrschte schon am Mittag viel Betrieb. Viele Gruppen, die mit Zelten, Rüstungen und Originalgewändern Epochen der römischen Antike nachspielen, saßen gemütlich herum, grillten, unterhielten sich untereinander und erklärten neugierigen Besuchern nur zu gern ihre Ausrüstung und die Besonderheiten der Epoche, der sie sich verschrieben haben.

Besucher stellen Römertruppe nach

Da war etwa Robin Rechkemmer aus Welzheim, wo einst Römerkastelle standen, was seine etwa 20 Mitglieder zählende Gruppe inspiriert hat, eine Römertruppe aus der Zeit um etwa 220 nach Christus nachzustellen. Glänzende Schuppenpanzer, Waffen – vieles per Internet bestellt aus Indien – das wirkt. Sie exerzierten mittags vor vielen Besuchern auf dem Gelände und genossen es, bestaunt zu werden.

Etwas weiter hielt Bruno in einer Rüstung Wache, die typisch für etwa 50 nach Christus ist. Er gehört zu einer Gruppe aus Ennetach, „dicke Bücher lese ich weniger, aber ich mag es, diese Zeit auf diese Weise nachzuerleben“, erzählt er. In seiner über 20 Kilo schweren Ausrüstung haben sie mal am Vatertag 7,5 Kilometer zurückgelegt. Dabei habe man viel gelernt, wie mühsam das Legionärsleben wart, erzählt er strahlend.

Nach Einbruch der Dunkelheit wird es spektakulär

Auch am Bogenschießstand, beim Kamelreiten und an den vielen Kunsthandwerkerständen sah man Zivilisten und kostümierte Teilnehmer im Gespräch über Handwerkskünste der Antike und andere Themen. Während tagsüber auf der Wiese unterhalb der Villa Gladiatoren, exerzierende Römer und andere Darbietungen ein großes Publikum erfreuten, wurde es nach Einbruch der Dunkelheit am Abend vor vollen Zuschauerrängen spektakulär.

Nach der Schlacht liegt man sich lachend in den Armen

Mitglieder der Keltengruppe Schlaumanii feuerten aus ihrem Römergeschütz Feuerpfeile, die Strohkonstruktionen in Brand setzten, eine Keltenreiterin machte zwei Römer mit Feuerlanzen nieder, und am Ende trafen Kelten und Römer in einer imposanten Schlacht aufeinander. Dass sie sich beim entscheidenden Zusammenprall dann freundschaftlich in die Arme fielen, war eine nette Idee.