In Balingen wurde häufig Autos aufgebrochen und Wertgegenstände daraus entwendet. Foto: ©stock.adobe.com/Animaflora PicsStock

In welchen Städten hat die Kriminalität zugenommen? Wo ist es am sichersten? Welche Delikte stehen im Fokus? Antworten auf diese Fragen gibt die Kriminalstatistik der Polizei.

Im vergangenen Jahr registrierte das Polizeipräsidium Reutlingen in den Landkreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und im Zollernalb insgesamt 53 590 Straftaten, das entspricht einem Anstieg von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2022: 49 564).

Verantwortlich hierfür sind laut Polizei insbesondere Zuwächse bei den Diebstahls- und Körperverletzungsdelikten. Die Anzahl der insgesamt erfassten Straftaten liegt dennoch unter dem Niveau der Vor-Pandemie-Jahre 2015 bis 2019. Die Aufklärungsquote erhöhte sich um gut einen Prozentpunkt auf 62,1 Prozent (2022: 61).

Negativer Trend in Meßstetten

Und wie sieht es konkret im Zollernalbkreis aus? Von den knapp 54 000 Straftaten im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums in Reutlingen wurden 7489 im Zollernalbkreis begangen – das sind 519 mehr als im Jahr 2022. Die Aufklärungsquote lag bei 60,4 Prozent.

Aus der Statistik lassen sich einige Auffälligkeiten ableiten. So dürfte es den Bürgern in Meßstetten nicht gefallen, dass ihre Kommune im vergangenen Jahr die höchste Kriminalitätsbelastung aufwies – mit 1058 Straftaten. Das bedeutet ein Zuwachs von 70,4 Prozent.

Die Polizei führt die Steigerung maßgeblich auf Ladendiebstähle zurück, die um 143,1 Prozent (plus 495 Fälle) auf 841 Fälle im Berichtsjahr zugenommen haben.

Am sichersten lebt es sich in Dautmergen

„Bereits 2022 stiegen diese Zahlen nach Eröffnung des Ankunftszentrums für Kriegsflüchtlinge sprunghaft an. Grund hierfür waren Ladendiebstähle, die in den allermeisten Fällen erst nachträglich durch aufgerissene Verpackungen festgestellt und nachträglich angezeigt wurden“, heißt es in dem Bericht der Polizei.

Am sichersten scheint es dagegen in der Gemeinde Dautmergen zu sein. Dort wurde die geringste Belastung mit drei erfassten Straftaten festgestellt – das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren.

Mit 53 Fällen mehr und 265 Straftaten erreichte die Stadt Haigerloch laut Statistik ein 10-Jahres-Hoch. Zugänge bei den Fallzahlen gab es vor allem beim Diebstahl gesamt (plus 29 auf 85 Fälle), insbesondere bei den schweren Diebstählen (plus 20 auf 30 Fälle) und bei den Bedrohungen (plus 8 auf 11 Fälle).

Diebstahl in Balingen ein großes Thema

Auch in der Kreisstadt Balingen war vorrangig der Diebstahl für den Anstieg um 140 auf 1822 Fälle und damit auf ein 10-Jahres-Hoch verantwortlich. Beim Diebstahl gesamt stieg die Fallzahl um 101 auf 490 Delikte. Anteil daran haben vor allem Diebstähle aus Autos. Weitere Zunahmen wurden unter anderem im Deliktsbereich Betrug (plus 27 auf 200 Fälle), beim Hausfriedensbruch (plus 23 auf 46 Fälle) und bei den Beleidigungen (plus 28 auf 103 Fälle) registriert.

Neben den vielen Zunahmen kann die Polizei aber auch Erfreuliches verkünden: Die stärksten Rückgänge der Fallzahlen wurden in der Stadt Albstadt verzeichnet. Deutlich rückläufig waren demnach die Sachbeschädigungsdelikte, die um 73 (minus 26 Prozent) auf 208 Fälle abnahmen und die schweren Diebstähle mit Rückgängen von 98 auf 59 Fälle (minus 39,8 Prozent). Gestiegen sind hingegen die Körperverletzungsdelikte um 31,1 Prozent auf 316 Fälle.

In Hechingen gab es einen minimalen Anstieg an Straftaten. Von 760 im Jahr 2022 stieg die Zahl 2023 auf 772 Straftaten.