Zeichnungen von Bettina van Haaren sind im Kunstmuseum zu sehen. Foto: Hohenfeld

Im Kunstmuseum Albstadt wird am Donnerstag, 4. Mai, die Ausstellung „Bettina van Haaren – Kein Außen mehr. Zeichnungen 2020–2023“ eröffnet. Museumsdirektor Kai Hohenfeld führt bei der Vernissage in das Schaffen der Dortmunderin ein.

Bettina van Haaren ist Jahrgang 1961, Professorin für Zeichnung, Druckgrafik und Grafikdesign an der Technischen Universität Dortmund und dem Kunstmuseum Albstadt seit mehr als zwei Jahrzehnten verbunden – schon 2001 war in der Städtischen Galerie Albstadt, dem heutigen Kunstmuseum, eine Soloschau ihrer Werke zu sehen; diese sind fester Bestandteil der Sammlung und werden immer wieder in wechselnden Kontexten gezeigt.

Zwei große Wandzeichnungen sind zu sehen

Diesmal sind zwei große Wandzeichnungen zu sehen, die nur für die Dauer der Ausstellung im Kunstmuseum Albstadt Bestand haben werden – sie sind direkt auf zwei Wände gezeichnet und werden nach dem Ende der Ausstellung am 3. September wieder übertüncht. Die Linien sind auf das Notwendigste reduziert und entfalten gerade deshalb auf der weißen Fläche eine tiefenräumliche Illusionswirkung.

Durch den Einsatz perspektivischer Mittel, die Verkettung, Staffelung und Verdichtung von Motiven zu Ebenen und einem Wegesystem entsteht der Eindruck einer Landschaft. Der Raum ist in sich widersprüchlich, überall gebrochen und in Auflösung begriffen; ein Außen gibt es nicht mehr. Kriegsspielzeuge, Protagonisten der Kunstgeschichte, Naturstücke, Architekturelemente und Selbstdarstellungen der Künstlerin vereinen sich zu einer disparaten Performance, zu postmodernen Historienbildern, welche die Komplexität der Gegenwart spiegeln.

Des weiteren werden Grafitzeichnungen aus den Jahren 2020 bis 2023 gezeigt, die inhaltlich und stilistisch eng mit den Wandarbeiten verknüpft sind. Die Blätter sind auf Reisen entstanden, beispielsweise in Rom, Florenz, Bari, am Bodensee oder an der Donau, und von barocker Kunst und urbanen Räumen inspiriert.

Ein umfangreicher Katalog erscheint zur Ausstellung

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, von Kai Hohenfeld herausgegebener Katalog mit Texten von ihm und Sabrina Hohmann. Die Vernissage beginnt um 14 Uhr; Friedemann Dähn spielt Experimental-Musik auf dem E-Cello und mit Live-Elektronik. Der Eintritt ist frei. Außer den regulären Sonntagsführungen finden während der Ausstellung mehrere begleitende Veranstaltungen statt. Erwachsene und interessierte Jugendliche können am Samstag, 22. Juli, in der Druckwerkstatt kreativ werden; von 14.30 bis 17.30 Uhr begleitet Denise Merk den Linolschnitt-Workshop „Surreale Stillleben aus Körpern und Dingen“. Am Samstag, 2. September, führt Kai Hohenfeld mit Bettina van Haaren ein Künstlergespräch, das den Titel „Postmoderne Historienbilder“ trägt und um 17.30 Uhr beginnt. Am 3. September ist die Künstlerin – die auch der Vernissage beiwohnt – selbst in der Druckwerkstatt und leitet von 10 bis 17 Uhr den eintägigen Kurs „Papyrografie“ für Erwachsene und interessierte Jugendliche. Die Zahl der Plätze für Künstlergespräch und Workshop ist begrenzt, eine Anmeldung unter den Rufnummern 07431/160-1491 und 160-1493 oder über die E-Mail-Adresse kunstmuseum@albstadt.de erforderlich.