Um Märchen und was sie einen lehren können ging es am Fortbildungswochenende der Hospizgruppe Albstadt in Tieringen. Foto: Birk

Hospizgruppe: Fortbildung in Tieringen

Albstadt. Ihr alljährliches Fortbildungswochenende hat die Hospizgruppe Albstadt in Tieringen absolviert – diesmal ging es um Märchen. Referentin Eva Maria Waltner zeigte anhand von drei Märchen auf, welche Lehren diese für Menschen jeden Alters – und eben nicht nur für Kinder – enthalten können.

Um schwindende Kräfte und neue Perspektiven im Alter geht es in den "Bremer Stadtmusikanten", die eben nicht resignieren, sondern sich zusammenschließen und gemeinsam den Aufbruch zu Neuem wagen. Oder Rumpelstilzchen. "Ach, wie gut ist, dass niemand weiß..." Niemand weiß? Von wegen! Niemand ist eine Insel, alle kennen einen – oder glauben einen zu kennen. Das muss man aushalten – auch wenn man vielleicht selber noch nicht herausgefunden hat, wer man ist.

Der Daumerling schließlich zieht in die Welt hinaus, er wird flügge, und die müssen ihn ziehen lassen. Wie erleben es Eltern, wenn ihre Kinder aus dem Haus gehen? Die einen bleiben zurück – andere nehmen das Erlebte als Anstoß, sich selbst auf den Weg zu machen.

Mit dem assistierten Suizid befasste sich tags drauf Klinikseelsorgerin Gisela Pullwitt. Derzeit ist eine Gesetz auf dem Weg, doch noch ist es nicht verabschiedet. Gleichwohl müssen die Mitglieder der Hospizgruppen gewärtig sein, dass sie mit dem Thema konfrontiert werden: Nicht mehr länger leben müssen, eine unerträgliche Situation beenden können – dieser Wunsch wird öfters geäußert. Was aber noch nicht bedeuten muss, dass tatsächlich ein assistierter Suizid gewünscht wird.

Aufgabe der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen ist es vielmehr, zuzuhören, die Menschen ernst nehmen und ihr Anliegen nicht zu bewerten.

Schon das Gespräch kann eine große Entlastung für die Sterbewilligen bedeuten.