Zum gemeinsamen Abschluss der Hospizwoche an der Grundschule Heiligenzimmern sind auch die Eltern eigenladen. Foto: Privat

„Hospiz macht Schule“ war Thema an der Grundschule in Heiligenzimmern. Eine Woche lang haben Mitarbeiter der Hospizgruppen im Kreis mit den Schülern über Krankheit, Sterben und Hoffnung gesprochen. Beim Abschlussabend waren auch die Eltern dabei.

Die 20 Kinder der dritten und vierten Klasse der Grundschule nahmen am Projekt „Hospiz macht Schule“ teil, das Ehrenamtliche der Hospizgruppen anboten. Eine Woche lang wurden die Themen Krankheit, Sterben, Trauer, Trost und Hoffnung kindgerecht aufbereitet.

Mit Kindern über den Tod reden fällt vielen Erwachsenen schwer. Dabei sind Leben und Sterben miteinander verbunden, und viele Kinder kommen frühzeitig mit Momenten großer Trauer, dem Tod und Abschied in Berührung.

Hospiz macht Schule

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ soll Wissen vermitteln und den Kindern Fragen beantworten, aber auch Ängste abbauen und Hilfestellung für emotionalen Stresssituationen geben. Ein geschützter Raum, in welchem man der Klassengemeinschaft vertrauen und offen sprechen kann, ist Basis für die Mitarbeit der Kinder und das Gelingen einer solchen Projektwoche. Auch deshalb bildet ein gemeinsames Lied den täglichen Rahmen. Um die Kinder an die Themen Sterben und Tod heranzuführen, bauen die Projekttage thematisch aufeinander auf. Jeder Tag steht deshalb unter einem anderen Motto. Für jeden Tag wurde von den Ehrenamtlichen eine Kiste mit Materialien vorbereitet. Der erste Tag lautet „Vom Werden und Vergehen“, der zweite „Krankheit und Leid“, der dritte „Sterben und Tod“. Am vierten Tag geht es um das Thema „Vom Traurig-Sein“. Der fünfte und letzte Tag dreht sich um „Trost und Trösten“.

Abschluss mit Eltern

Als Abschluss der Projektwoche findet ein Fest mit den Eltern statt. Die Kinder zeigen und erzählen, was sie getan und gelernt haben. Am Ende gibt es dann fast nur zufriedene und glückliche Gesichter bei den Kindern. Eine Schülerin merkt an: „Ich hatte früher viel Angst vor dem Tod, aber jetzt nicht mehr.“

Nicht nur die Kinder, auch die Ehrenamtlichen empfinden die Projektwoche als echte Bereicherung und blicken durchweg positiv auf sie zurück.

Immer wieder sind sie verblüfft über die Offenheit, Mitarbeit und Kreativität der Kinder. Die Ehrenamtlichen erhielten liebevoll gebastelte Karten, in denen sich die Kinder bedanken. Auch die Klassenlehrerin eine positive Bilanz. Die beteiligten Ehrenamtlichen, die sonst in der Sterbebegleitung von Erwachsenen tätig sind, haben im Vorfeld unter anderem eine Fortbildung absolviert.

Sie wünschen sich, dass sich mehr Grundschulen für dieses Projekt entscheiden und dankten der Schulleiterin Katja Kastl, die das Projekt möglich gemacht haben.

Infos

Für weitere Infos zum Projekt „Hospiz macht Schule“ stehen die Hospizgruppen zur Verfügung. Hospizgruppe Balingen ( Silvia Häfele, Telefon 0151/41 27 07 27), Hospizgruppe Hechingen (Anna Hömens, 0159/04 69 37 41) und Hospizgruppe Albstadt (Birgit Beck, 0151/50 41 52 92).