Die ersten Gäste trauen sich an die Sonne. Foto: Jürgen Lück

Rauschbart-Wirt Michael Singer hat die Fahne wieder draußen: Startschuss für die Open-Air Saison in Horbs Gastronomie. Lilo Fradella: „Gäste fragen schon seit März, wann es endlich losgeht!“ Vicky Yildiz hat bis um 4 Uhr für den Start gerichtet.

Meteorolischer Frühling. Okay. Doch gefühlt richtig Frühling ist es erst, wenn Rauschbart-Wirt Michael Singer die Fahne zum ersten Mal hoch hisst. Dann ist nicht nur jedem Horber klar: Jetzt startet endlich die Jahreszeit mit viel Sonne und Genuss!

Und alle Wirte (und Gäste) atmen auf. Lilo Fradella (Porto Neckar am alten Freibad): „Die Gäste fragen schon seit März, wann sie endlich draußen sitzen können. Meine Antwort: Wenn die Temperaturen so stabil sind, dass du auch draußen sitzt.“ Der Start bei ihm mit neuen Eissorten wie Kir und Joghurtvariationen.

Im Vergleich zum Vorjahr einige Wochen verloren

Vicky Yildiz vom Dolce Vita: „Ich habe bis morgens 4 Uhr geschafft, damit wir am ersten stabilen Sonnentag für unsere Gäste da sind. Wir haben schon einige Wochen im Vergleich zum Vorjahr verloren!“

Rauschbart-Wirt Michael Singer gilt als „Gastro-Wetterfee“ in Horb.

Rauschbart hat Start immer wieder verschoben

Deutschlands schönster Biergarten lebt davon, dass er durch jeden Tag Sonne soviel Umsatz bringt, dass man damit auch überwintern kann. Wenn hier die Fahne zum ersten Mal oben ist, dann ist Gastro-Frühling!

Hidir Özer vom Café-Bistro Haag Foto: Lück

Singer: „In den letzten Jahren war Saisonstart immer früher. Doch dieses Jahr war das Wetter so wechselhaft, dass wir den Start immer wieder verschoben haben. Jeden Tag, den du vorne verlierst, kannst du hinten nicht mehr aufholen!“

Konkret – so Singer: „Wenn es im Oktober drei Wochen regnet und danach vielleicht vier Tage Sonnenschein angesagt sind, überlegst du dir inzwischen schon genau, ob du den Laden wieder voll hochfährst!“

Angesichts des gestiegenen Kostendrucks kalkulieren die Wirte noch genauer: Was bestelle ich an frischen Waren vor? Wie viel? Singer: „Wenn wir aufmachen, dann laufen alle Geräte. Egal, ob du sechs oder 600 Gäste hast!“

Michael Singer probiert auf dem Rauschbart ein neues Bestellsystem aus. Foto: Lück

Auf dem Rauschbart legt Michael Singer den Grundstein für den nächsten Gastro-Digital-Fortschritt. Hält stolz das neue „Stammgastkärtle“ in die Kamera, während die ersten Gäste den herrlichen Ausblick ins Neckartal und auf die Hochbrücken-Baustelle genießen!

SMS, wenn das Bier da ist

Singer: „Unser nächster Schritt, der es noch angenehmer für die Gäste macht. Wird sie gut angenommen, können wir auch wieder Konzerte auf dem Rauschbart starten!“

Das Stammgastkärtle vom Rauschbart. Der Gast lädt Guthaben auf. Kann das über die Karte per App abfrühstücken. Singer: „Das hat den Vorteil: Du holst dir ein Hähnchen und merkst, du hast nur noch zwei Schluck Bier. Stellst du dich jetzt in die Schlange an und hast dein Bier erst, wenn das Hähnchen schon kalt ist? Oder nutzt das Kärtle per App, bestellst ein Bier und bekommst eine SMS, wenn du das Bier sofort abholen kannst?“

Vielleicht auch wieder Livemusik

Nächster Vorteil: Wenn genug Gäste das Kärtle nutzen, wird’s leiser. Singer: „Dann gibt es kein Probleme mehr, dass die Musik bei Veranstaltungen durch Lautsprecheransagen für Essen gestört werden!“

Gastro-Frühling. Die Sonne scheint mittags auch auf die Eisdiele von Monika Steimer in der Hirschgasse. Stühle stehen schon, die Macherin kämpft sich gerade durch den Stau. Hidir Özer vom Bistro Hag (gegenüber Bahnhof) hebt beide Daumen: „Wir haben unser Stühle und Tische schon seit Ende März draußen. Jetzt sind wir froh, dass die Sonne noch mehr Gäste bringt!“