Der Busbahnhof aktuell – wenn das Einkaufszentrum kommt, ist eine Umgestaltung notwendig. Foto: Klormann

Wegen des Neubaus des Einkaufszentrums muss auch in die Jahre gekommener ZOB umgebaut werden.

Horb - Der neue Busbahnhof kriegt Sägezahn. Das ist die Idee von Vermessungstechniker Andreas Schindler vom Büro Gförer aus Empfingen.

Wegen des Neubaus des Einkaufszentrums muss auch der in die Jahre gekommene Busbahnhof umgebaut werden. Schindler hat eine Grundkonzeption erarbeitet, die er am Dienstag im Städtebau- und Sanierungsausschuss vorstellte.

Nicht viel Spielraum bei der Gestaltung

Der Experte berichtet: "Wir haben nirgendwo viel Spielraum. Deshalb habe ich an den Arkaden drei Bushaltestelle im Fischgrät geplant, in der Mitte dann ein langer Bussteig für bis zu vier Busse."

Der ZOB hat also eine Sägezahn-Optik. Stadtplaner Peter Klein: "Das haben wir mit den Busunternehmen schon in Vorgesprächen besprochen. Die waren damit einverstanden." Denn: Der Fischgrät sorgt dafür, dass drei Busse auf engem Raum reinfahren können. Der neue "Sägezahn" ist breit genug, damit sie wieder nach links rauskommen.

Lange Überdachungen auf Stützen

Und bei der 77 Meter langen Mittelinsel, an der bis zu vier Busse und Gelenkbusse gleichzeitig halten können, soll es lange Überdachungen auf Stützen geben.

Schindler: "Ich zeige Ihnen auch mal die normalen Standard-Wartehäuschen." Doch für OB Peter Rosenberger sind das "billige Lösungen. Der Standard wäre die günstigste Lösung, aber nicht geeignet für Horb, so meine Meinung. Mir wäre es wichtig, dass man auf der Mittelinsel mindestens zwei Unterstellmöglichkeiten hat, die so sind, dass auch der Bus unterfahren kann."

Dem widersprach Thomas Bauer, sachkundiger Einwohner: "Solche Dachkonstruktionen auf Stützen habe ich schon in Frankreich gesehen. Die schützen die Öffi-Kunden aber nicht, wenn von der Seite Wind oder Regen reinkommt. Deshalb sollte man hier für zusätzlichen Schutz sorgen."

Werden die Öffi-Kunden nass? OB Rosenberger: "Mir ist wichtig, dass die Überdachungen kein teures Kunstwerk werden. Wir müssen in den wirtschaftlichen Bereich kommen." Er warnte vor zu "vielen Ideen", weil er auch die dahinterstehenden Baukosten befürchte.

Busspuren in teurerer Betonbauweise

Die Busspuren sollen in Betonbauweise errichtet werden – das ist zwar teurer, ist aber auch stabil genug, damit es keine Fahrspuren gibt. Für den SBS ist die teurere Variante dort kein Problem. Hans Schmid (CDU): "Ich bin für die Betonbauweise, die ist lebenslänglich haltbar. Alles andere passt da nicht, das hält nur für zwei bis drei Jahre, dann sieht man Spuren."

Schindler betonte noch, dass er die Beton-Busspuren so geplant hätte, dass man keine Leerrohre legen müsse – denn: Wenn man den Beton mal aufmachen müsse, ist das teuer. Zwischen den Busspuren sei aber genug Platz für Leitungen. Dazu soll der neue ZOB mit Sägezahn auch barrierefrei gestaltet werden.

Ziemlich nackig: kein Platz für Bäume

Elisabeth Schneiderhan (OGL) findet den Entwurf "nackig": "Mir fehlt Grün in der Planung." Stadtplaner Peter Klein reagierte: "Bäume sind da relativ schwierig, weil wir extrem viele Leitungen im Untergrund haben. Dazu kommt ein erheblicher Pflegeaufwand durch das Laub."

Stadtoberhaupt Rosenberger: "Wir müssen uns an dieser Stelle wohl eher über mobiles Grün unterhalten. Aber wir nehmen die Anregung auf und werden zu der Baum- und Pflanzenfrage jemanden befragen."

Neue Gestaltung auch an der Kreissparkasse

Auch neu: An der Kreissparkasse soll der Bereich zur Stadt hin neu gestaltet werden. Stadtplaner Klein: "Dieser Bereich befindet sich auf stadteigenem Gelände. Der Kreissparkasse ist wichtig, dass die Umgestaltung hochwertig ist. Unsere Überlegung ist: Wenn der Steg über den Neckar kommt, kommen die Fußgänger hier an. Deshalb planen wir dort eine Umgestaltung – Hauptsache, der Weg wird dort breiter."

Dazu wird noch überlegt, die Parkplätze vor der Kreissparkasse Richtung ZOB umzugestalten: der Fußweg zum ZOB hin, die Parkplätze innen. Klein: "Diese Gespräche mit der Kreissparkasse sind noch nicht zu Ende geführt."

Was passiert mit den Parkplätzen neben Post?

Auch noch unklar: Was passiert mit den Parkplätzen neben der Ritterpost? Stadtplaner Klein: "Dort warten wir auf ein Abstimmungsgespräch mit der Bahn." Hier könnten auch Ladestationen für E-Bikes entstehen, die Thomas Bauer forderte. 

Dann war die Diskussion zu Ende. OB Rosenberger: "Ich höre heraus, dass wir die Beton-Busspurvariante unterstützen. In der nächsten Sitzung werden wir die Diskussion über die vertiefte Planung eröffnen. Dann geht es auch ums Geld."