Die Gäubahn in Fahrt: Ob die Fahrgäste, die in Horb einsteigen, künftig länger nach Stuttgart brauchen, entscheidet sich vielleicht auch beim Filderdialog am Samstag. Foto: Hopp

Sorge vor Filderdialog am Samstag: Wie gut sind die Bahnverbindungen von Horb in Zukunft?

Horb - Samstag könnte eine Vorentscheidung fallen, wie gut die Bahnverbindungen von Horb in Zukunft sein werden. Bringt Stuttgart 21 mehr Umsteigen und längere Fahrzeiten für die Horber oder kürzere?

Bisher hat sich die Mehrheit beim letzten Filderdialog für eine Variante ausgesprochen, die für Horb Nachteile bringen würde.

Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger kämpft weiter für den bisher geplanten Streckenverlauf von Horb über Flughafen-Stuttgart zum Hauptbahnhof Stuttgart: "Die Streckenführung über den Flughafen wird die Verbindung zwischen Horb und Stuttgart City beschleunigen. Für diese Variante hat sich die Bahn ausgesprochen. Ich habe die große Besorgnis, dass durch die Diskussion die für uns wichtige Strecke verzögert wird."

Hermann-Lösung bedeutet Nachteil für Horb

Auch Guido Wolf, Vorsitzender des Interessenverbandes Gäu-Neckar-Bodenseebahn sagt: "Wir erwarten im Zuge des Filderdialogs eine umsteigefreie und schnellere Direktanbindung für den Flughafen an die Gäubahn."

Doch die Mehrheit der Teilnehmer am Filder-Dialog – Deutsche Bahn AG, Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Kommunen, Bürger, Regionen und Landkreise – haben sich bei der letzten Sitzung für eine andere Varianten ausgesprochen. Am Samstag, 7. Juli, ist die nächste Sitzung. Im Kern geht es dabei um die Frage, wo Bahnhöfe am Flughafen gebaut werden und wo die Züge dann lang fahren sollen.

Favorit mit 35 Stimmen ist die Hermann-Lösung. Heißt für Horb: Der Zug fährt wie bisher. Wer zum Flughafen Stuttgart will, muss in Vaihingen umsteigen. Nachteil: Wer von Horb nach München will, muss entweder in Vaihingen umsteigen, mit der S-Bahn zum Flughafen und kann dann Richtung München per ICE weiterfahren. Oder er macht den Umweg über den Hauptbahnhof Stuttgart. Kostet beides gut 20 Minuten. Geschätzte Kosten für die Hermann-Lösung: maximal 186 Millionen Euro.

27 Stimmen plädierten für einen eigenen S-Bahnhof am Flughafen und einen Fernbahnhof, an dem auch die Gäubahn hält. Mehrkosten: 110 Millionen Euro.

Gut für Horb: Es hat mächtige Mitstreiter wie den Landkreis Böblingen, der für die Direktanbindung an den Flughafen ist und für einen ICE-Halt in Böblingen kämpft.

Bahn-Konzernbevollmächtigter Eckart Richter hatte schon bemerkt, dass ohne die Fahrgäste zur Neuen Messe und zum Flughafen die "wirtschaftliche Legitimation des Gäubahn-Ausbaus" noch schlechter aussehen würde.