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Der Farbkreis von StefanieMörk und Heidi Lutz steht jetzt im Kloster-Forum

Ein relativ kleiner Raum. Viele Bilder. Eigentlich "nur" nach der Farbigkeit geordnet – "Auf dem Weg zur Farbe" heißt die neue Ausstellung im Kloster-Forum. Ein Farbkreis von düster zu bunt.

Horb. Die beiden Nagolderinnen Stefanie Mörk und Heidi Lutz präsentieren ihre Werke ab Freitag, 12. Januar, im Kloster-Forum. Gleich hinter der Tür rechts hängen die abstrakten Landschaften von Lutz. Grau, ocker, weiß, schwarz. Kommt einem von der Farbigkeit bekannt vor: Denn bis Mitte Dezember hingen zwei Stock höher die Werke von Patrick Le Corf – seine abstrakten Landschaften von der bretonischen Insel Groix (wir berichteten). Am Balken die Holzdrucke von Lutz – kräftig, kontrastreich, schwarz und braun. In der gegenüberliegenden Ecke entsprechende Werke von Mörk mit dem Titel "Kunst und Poesie". Kräftiges Schwarz, Rot, dazwischen Buchstaben aus Zeitungen. Mörk: "Das war ein Projekt unseres Kunstkreises Oberes Nagoldtal im letzten Jahr: Wir hatten das Thema, Schrift und Wort mit Kunst zu verbinden."

Was bei Mörk eher knallig daherkommt, ist bei ihrer Kunst-Kollegin Lutz aus Ebhausen dann farbig eher dezent. Beispielsweise viel grau und braune Grundtöne. Lutz: "Ich habe mich im Jahr 2017 des Themas Luther angenommen. Sein Zitat: "Weißes erkennt man besser, wenn man schwarzes dagegen hält", war die Inspiration für diese abstrakten Landschaften."

M örk dagegen liebt es bunter. Neben den schwarz-weiß-roten Werken in ihrer ersten Ecke hängen Collagen. Auch abstrakt, doch in der Tonalität durch ein kräftiges Türkis und hellbraun geprägt. Bis hin zu den fast fröhlichen Bildern ganz rechts, die Frankreich zeigen. Zu erkennen: Häuser, Bäume, Landschaft. Die Künstlerin: "Das ist meine neuestes Phase: Ich lege jetzt mehr Wert auf Gegenständlichkeit."

Kräftige Farben, aber richtig fröhlich wirken sie auf mich nicht. Findet Stefanie Mörk nicht schlimm: "Fröhlich wirkende Bilder sind für mich schon fast an der Grenze zum Kitsch."

Für Kollegin Lutz auch. Sie sagt: "Ich bin nicht die bunte Künstlerin, sondern eher die Dezente." Und zeigt in der anderen Ecke ihre Transparenz-Bilder. Farbiger Ton (Grundton: Herbstlich), auf verschiedenen Ebenen bilden die Druckbuchstaben auf der unteren Ebene einen faszinierenden Kontrast mit der milchigen Struktur der neuen Bildschichten, auf die schwarze Umrisse und farbige Flächen verschiedene Dimensionen bilden und das Gesamtwerk zu einer Harmonie verschmelzen lassen.

Mörk hat dem in der genau gegenüberliegenden Ecke etwas in ihrer Farb- und Kunstsprache entgegenzusetzen. Collagen ohne Titel. Die Grundtöne: orange-rot, hellblau. Man erkennt eine Frau durch weiße Umrisse und schwarze Buchstaben. Ergänzt die Transparenzbilder von Lutz in der Ecke gegenüber.

Und so schaffen es die beiden Künstlerinnen vom Kunstkreis Oberes Nagoldtal, nicht nur im Kreis dem Titel der Ausstellung gerecht zu werden: Denn von der Mitteltür Richtung Büro Projekt Zukunft hin wird es ab den Frankreich-Bildern von Mörk farblich immer monotoner. Beziehungsweise in der anderen Richtung immer farbiger. Ein Farbkreis der beiden Künstlerinnen. Auch über Kreuz verbinden sich die Werke von Mörk und Lutz.

Und das entspricht auch dem, was die beiden Künstlerinnen anspornt. Stefanie Mörk: "Jede von uns hat seinen eigenen Stil. Wir haben keinen Wettbewerb, sondern sind froh, dass wir unsere Werke gemeinsam zeigen können." Lutz sagt: "Ich lege mich nie fest. Sondern ich bin immer offen für Neues!"

Ausstellung "Auf dem Weg zur Farbe" von Stefanie Mörk und Heidi Lutz. Vernissage: Freitag, 12. Januar, um 19 Uhr. Klosterforum. Bis 9. März. Zu sehen während der Öffnungszeiten der Klostergaststätte und den Bürozeiten des Projekt Zukunft (Dienstag: 10 bis 12 Uhr, Freitag: 14 bis 15.30 Uhr.)