"Sei uns gegrüßt!" wird hier gespielt: Das Doppelkonzert der Musikvereine Ahldorf und Dießen verbindet schwungvoll Traditionelles mit gekonnt Modernem. Fotos: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Doppelkonzert der Musikvereine Ahldorf und Dießen bietet Blasmusik für fast jeden Geschmack / Gefühlvolle Soli eingebaut

Von Marion Tischbein

Horb-Ahldorf. Höhepunkt des Jahres, auf den die Ahldorfer Musiker mit ihrem Dirigenten Michael Angele in vielen Proben hingearbeitet hatten, war das Doppelkonzert der Musikvereine Ahldorf und Dießen am Samstagabend in der Ahldorfer Halle. Die beiden Musikvereine verbindet eine jahrelange freundschaftliche Beziehung. Die Zuhörer erlebten ein anspruchsvolles Programm, einen Querschnitt durch das abwechslungsreiche Repertoire der beiden Kapellen. Zuerst war der Musikverein Ahldorf an der Reihe. Vanessa Hamann gab jeweils eine kleine Einführung zu den einzelnen Stücken.

Den Anfang machte "Sei uns gegrüßt", eine feierliche Komposition, die Richard Wagner als Huldigung an den sächsischen König Friedrich August II. schrieb. Hintergrund des Stückes "Schmelzende Riesen" von Armin Kofler ist die Klimaerwärmung, die sich durch den Rückzug der alpinen Gletscher bemerkbar macht. An die Gruppe "Rumpelstilz" und ihre in schweizerdeutsch gesungene Rock- und Popmusik erinnerte das Stück "Polo’s Best". Zu Ehren des 2008 verstorbenen Komponisten und Arrangeurs Manfred Schneider, der in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden wäre, spielte der Musikverein Ahldorf ein Medley seiner zeitlosen Kompositionen "Rock 86". Auch Freunde traditioneller Blasmusik kamen auf ihre Kosten. Die Polka "Da Capo" von Josef Poncar und der Marsch "Unter dem Doppeladler" des österreichischen "Marschkönigs" Joseph Franz Wagner kamen beim Publikum besonders gut an, das begeistert mitklatschte.

Schon nach den Sommerferien hatte der Musikverein Dießen begonnen, sich auf dieses Doppelkonzert vorzubereiten. Dirigent Rudolf Breisinger hatte das bunte Programm zusammengestellt. Die thematischen Erläuterungen zu den Stücken gab Martina Kreidler. Die Musiker nahmen das Publikum mit auf eine Reise von Amerika über Schottland und Griechenland mit "Zorbas Dance" aus dem Film Alexis Sorbas bis nach Mexiko mit dem Stück "Concierto De Mariachi". Sie begannen mit einem Medley bekannter Spiritual- und Folk-Lieder. Dann führte die Reise in ein kleines schottisches Dorf. Das Stück "Crith Mhonadh" erinnert mit einem schnellen keltischen Tanz an die höfische Musik Englands und uralte schottische Traditionen.

Von Mario Rapp gefühlvoll und virtuos gespielt war das Solostück für Flügelhorn "My secret Lovesong". Mit der Polka "Von Freund zu Freund" von Martin Scharnagl beschloss der Musikverein Dießen sein Programm. Natürlich hatten die Musiker auch Zugaben vorbereitet. Zum Schluss spielten beide Kapellen zusammen und verabschiedeten sich mit "Wir Musikanten" und "Ein halbes Jahrhundert", einmal dirigiert von Michael Angele und beim zweiten Stück von Rudolf Breisinger.

In der Pause wurde Hubert Hertkorn mit einer besonderen Ehrung für seine 50-jährige aktive Mitgliedschaft im Musikverein Ahldorf überrascht. Die Vorsitzende Daniela Beyer nannte ihn einen Vollblutmusiker. 1963 als junger Mann von 19 Jahren übernahm er das Amt des Schriftführers beim Musikverein Ahldorf, war dann 29 Jahre von 1975 bis 2004 als Kassierer tätig, bis er den Posten des 2. Vorsitzenden übernahm. Von 2010 bis März 2013 war er einer der ersten Vorsitzenden des Vereins. Für sein außerordentliches Engagement überreichte ihm Peter Schäfer vom Blasmusikkreisverband Freudenstadt die Fördermedaille in Gold mit Diamant und einen Ehrenbrief des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg. Der Musikverein Ahldorf bedankte sich bei Hubert Hertkorn mit einem Gutschein für ein gutes Essen, und Blumen gab es für seine Frau Marlene.