Durch diesen lichtdurchfluteten Flur geht’s ins neue Medizinische Versorgungszentrum. Foto: Hopp

Krankenhaus bekommt 55 Betten für die geriatrische Reha. Baukosten mit 13 Millionen Euro höher als geplant.

Horb - Das Krankenhaus Horb wird zur Jahresmitte endgültig in den Vollbetrieb gehen. Mit 55 Betten für die geriatrische Reha. Das sagte KLF-Geschäftsführer Peter Mast gestern am Rande der Eröffnung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Horb.

Mast: "Wir haben jetzt 55 Betten für die geriatrische Reha angemeldet. Ende Februar wird die Bauabnahme im zweiten Stock sein, dann können wir die Räumlichkeiten einrichten. Wir wollen zum 1. Mai mit der geriatrischen Reha in Betrieb gehen."

Statt der ursprünglich geplanten 40 Betten in der geriatrischen Rehabilitation, wie im September angekündigt, habe man sich doch für 55 Betten entschieden. Mast: "Dann sind wir flexibler. So können wir auch Ein-Bett-Zimmer oder Zimmer für Begleitpersonen anbieten."

Man habe inzwischen auch ein Online-Buchungssystem für die Betten in Horb entwickelt und bekommt laut Mast "Rückfragen von Häusern, die bisher bei uns nicht belegt haben."

Im September war er vom ursprünglichen Konzept, alle 67 Betten für die Reha anzubieten, auf 40 Betten zurückgegangen. Begründung damals: Sindelfingen schicke inzwischen seine Patienten nicht mehr wie geplant nicht nach Horb, sondern nach Bad Urach.

"Inzwischen sind wir bei 13 Millionen Euro angelangt"

Jetzt sucht Mast noch Personal. Der KLF-Geschäftsführer: "Die meisten Beschäftigten, die von Horb nach Freudenstadt gegangen sind, bleiben dort. Bei der Pflege sind wir fast voll, wir benötigen noch zwei bis drei Ärzte."

Auch der Strahlenbunker ist soweit fertig. Laut Mast stehen die Geräte derzeit noch in Tübingen und müssen noch zugelassen werden. Da man auch eine Radiologie-Assistentin aus Horb gefunden habe, ist die Bestrahlung gegen Krebs für ihn auf einem guten Weg. Mast: "Bei einfachen Fällen sieht es so aus, dass die Behandlungsplanung sogar in Horb gemacht werden kann."

Und was machen die Baukosten? Ursprünglich waren 11 Millionen Euro avisiert, zwischenzeitlich war von 12 Millionen Euro die Rede. Landrat Klaus Michael Rückert gestern: "Inzwischen sind wir bei 13 Millionen Euro angelangt. Durch das 600 Jahre alte Gebäude ist die Sanierung offenbar nicht ganz genau zu kalkulieren." Dazu wurden jetzt auch im zweiten Stock in der Reha ein Therapieraum und ein Speisezimmer eingerichtet.

Außerdem wird auch im laufenden Betrieb weiter optimiert. KLF-Geschäftsführer Mast: "Wir überlegen gerade, ob wir im Patientencafé im MVZ ein Aufrufsystem installieren. Die Patienten der Ärzte bekommen dann Nummern und können statt im Wartezimmer hier Kaffee trinken."

Das Patientencafé im MVZ soll pünktlich Anfang März in Betrieb gehen. Mit einer Staubschutzwand wird hinten weiter umgebaut, während man sich vorne schon entspannen kann. Auch die Bagger, die jetzt noch vor den Glasscheiben sind, sollen dann weg sein. Mast: "Anfang März soll der neue Eingang fertig sein."

Landrat Rückert: "Wir sind froh, jetzt mit dem neuen Medizinischen Versorgungszentrum Synergie-Effekte heben zu können. Es sind mehrere Disziplinen unter einem Dach, wir haben ein Röntgenzentrum, das digital mit den MVZ-Ärzten und dem Krankenhaus Freudenstadt verbunden ist. Es freut mich, dass wir hier die erste Stufe der Inbetriebnahme des Krankenhauses auf dem Stand des 21. Jahrhunderts starten können."

Denn: Seit gestern praktiziert Astrid Tontsch in ihrer neuen Praxis, auch Peter Paul Olinczuk, Horbs, einziger Durchganngs-Arzt, lobt die neuen Räumlichkeiten: "Ich komme jetzt direkt zum OP. Das ist eine wirklich positive Zeitersparnis." Und auch Frauenarzt Udo Wistruk freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Archibald Fridrich: "Ich fühle mich noch zu jung und zu fit, um nichts mehr zu tun." Er hat sich auf gynäkologische Onkologie und Schwangerschaftsbegleitung spezialisiert.

Laut KLF-Geschäftsführer Mast soll auch die Sprechstunde der Freudenstädter Neurologen demnächst von den Räumlichkeiten oben in das MVZ verlegt werden. Mast: "Wir sind auch in Gesprächen mit weiteren Ärzten für das MVZ."

Rückert ist jedenfalls zufrieden mit dem neuen MVZ: "Ich denke, die Menschen werden sehen, dass wir hier etwas für die medizinische Versorgung am Standort Horb tun. Und da wird in den nächsten Monaten noch einiges passieren."