Fotos: Maria Hopp Foto: Schwarzwälder Bote

4000 Zuschauer säumen die Straßen beim Horber Rosenmontagsumzug

Auch Schnee ist schee! Der Rosenmontagsumzug in Horb wurde zum Winterspektakel, denn die weißen Flocken beendeten den Umzug. Doch beim Getränk danach auf dem Flößerwasen scheint wieder die Sonne!

Horb. Kein Wunder, dass Horbs Stadtoberhaupt Peter Rosenberger (CDU) beim Zunftmeisterempfang in der Mensa des Martin-Gerbert-Gymnasiums ein kräftiges "Narri" in die Menge brüllt. Denn: 4000 Zuschauer säumen am Rosenmontag die Horber Umzugsstrecke zwischen der Altheimer Straße, der Gutermannstraße und der Stuttgarter Straße. Horb bleibt eine Fasnets-Hochburg. Und auch, wenn sich der Start des Umzugs um gut zehn Minuten verspätet, sorgen die 58 Gruppen für jede Menge Stimmung in der Stadt.

Die Laune – sie ist exzellent in der ganzen Stadt. In der VIP-Lounge hat sich selbst Landrat Klaus Michael Rückert (CDU) ein bisschen verkleidet – mit einem bunten Woll-Käppi und zwei Fasnets-Masken am Parka. Nur der CDU-Landtagsabgeordnete Norbert Beck ist in Zivil. Er hat nur seine rote Outdoor-Jacke an. Aber Beck kommt ja auch aus dem evangelischen Baiersbronn – es sei ihm verziehen.

Das fällt eher etwas schwer bei Moderator Joachim Lipp. Jedesmal, wenn sich die Hexen der Pyrotechnik bedienen, herrscht für ihn "Feinstaubalarm in Horb".

Wie man es besser macht, zeigt der andere Moderator Stefan Blank mit seinem kultigen Hochbrücken-Hut vor dem Blumenhaus von Robert Müller. Dann kommen die Alpirsbacher Mönche. Blank nutzt den Vorteil seines Mikros, fordert ein Bier – und bekommt es prompt. Dann fallen die ersten Schneeflocken. Moderator Blank wirft sofort ein: "Trotz Schnee gibt’s keinen Eintritt zurück."

Anschließend spielt die Butzenzunft Hirrlingen "Rucki Zucki". Blank singt mit und sagt: "Jetzt geht mir der Text aus." Um die Stimme zu ölen, brauche er natürlich Nachschub. Der Moderator: "Jetzt steige ich beim Bier auf Hochdorfer um."

Dann kommt die Narrenzunft Freudenstadt. Moderator Blank: "Da muss ich jetzt natürlich den alten Spruch erzählen: Was ist das Beste an Freudenstadt? Der Bus nach Horb. Geben wir den Freudenstädtern den Horber Gruß mit: Narri, narro – und Horrido."

Kein Wunder, dass hier unten trotz Schneetreibens beste Stimmung herrscht. Auch stimmungsvoll: Der Umzug ganz am Anfang in der Altheimer Straße. Es ist eng, die Häuser sind alt – und die Heckenbeerlesgäu-Hexen aus Ostelsheim rocken die Zuschauer. Eine Hexe steht auf dem Frontlader, an dem zwei weiteren Hexen am Seil hängen, während sich eine weitere auf dem Dach auf vier Besen dreht.

Beim Zunftmeister-Treffen in der MGG-Mensa wird anschließend die Auszeichnung für die besten Gruppen dann verkündet. Platz eins: die Konfettis aus Horb. Die Kleinen haben sich diesmal als Disney-Allerlei verkleidet – Darth Vader, Shir Kahn und Co. Platz zwei: die Wikinger. Die alten Herren vom FC Horb haben sich diesmal in nordmännische Schale geworfen – mit stilechtem "Huh, Huh", also dem isländischen Schlachtruf von der Fußball-Europameisterschaft 2016. Die Mühlen-Teufel aus Ahldorf landen auf dem dritten Platz. Zwar übte das "gahlische Dorf" mit Baunix, Bösemine und Waldgebetnix optisch keinen Aufstand in Horb, dafür wurden aber kräftig Handzettel der Bürgerinitiative Hau und Holzwiesen gegen das geplante Gewerbegebiet in Ahldorf verteilt.