Dietmar Meintel: "Für uns ist das Thema Steinbruchauffüllung erledigt". Plakate und Schriften werden abgehängt. Mit Video.
Horb-Talheim - Stefan Merkle und Dietmar Meintel von der Bürgerinitiative gegen Talheim 21 stoßen mit Sekt an. Meintel: "Hängt die Plakate und die Schriften ab. Aber schmeißt sie noch nicht fort."
Denn: Nach der "einstimmigen Erklärung des Ortschaftsrats" gegen das Projekt der Steinbruchauffüllung in Talheim sehen die beiden erst mal keinen Grund, dass die Bürgerinitiative weiter agieren muss.
Die Sportgaststätte in der Steinachtalhalle war am Montag Abend fast voll. Denn: Nach der einstimmigen Erklärung des Ortschaftsrats hatte die BI gegen Talheim 21 die vorerst letzte Sitzung anberaumt.
Ortschaftsrat Jürgen Neumann Jürgen Neumann hatte die "einstimmige Erklärung"vorher so erklärt: "Unsere Position ist deutlich – der Steinbruch soll so bleiben, wie er ist. Mein Anliegen für diese Erklärung war, dass wir uns klar positionieren, damit Ruhe in Talheim einkehrt und Frieden."
Dietmar Meintel, Sprecher der BI: "Für uns ist das Thema mit dem heutigen Abend erledigt. Wenn es so bleibt, wie es ist, legen wir die Verantwortung dafür jetzt in die Hände des Ortschaftsrates Talheim."
Riesen-Applaus bei den Anwesenden beim letzten Treff der BI im Sportlerheim der Steinachtalhalle.
Allerdings: Wie viel Ruhe herrscht wirklich? Ein Zuhörer wurde deutlich: "Wir feiern hier nur einen klaren Teilsieg. Herr Kaltenbach könnte theoretisch in zwei Stunden wieder eine Anfrage auf den Tisch legen."
Ortsvorsteher Thomas Staubitzer: "Das ist zunächst einmal richtig. Die Erklärung ist nur ein Teilsieg über diese Anfrage."
BI-Sprecher Dietmar Meintel: "Das stimmt so nicht. Das Thema Ortsdurchfahrt ist mit dem runden Tisch erledigt. Dort sind wir gemeinsam mit dem Steinbruchunternehmer Kaltenbach zum Ergebnis gekommen, dass eine Lkw-Anlieferung durch die Ortschaft nicht praktikabel ist. Deshalb geht nur die Förderbandlösung. Der Naturschutzbund hat allerdings erklärt, dass die Renaturierung im alten Steinbruch zu weit fortgeschritten ist." Aufgrund dieser Stellungnahme des Nabu hatte Steinbruchunternehmer Kaltenbach im Oktober 2015 überraschend in der Ortschaftsratssitzung verkündet, dass er nicht wisse, ob er das Projekt noch weitermache. Er wolle versuchen, mit dem Naturschutz doch noch einen Konsens herzustellen. Das ist offenbar bisher nicht gelungen.
Meintel: "Deshalb läuft die Zeit – in der die Renaturierung weiter läuft – jetzt für uns."
Stefan Merkle von der BI: "Ich war vor drei Wochen auf der Ortschaftsratssitzung. Ich habe den Eindruck, die Ortschaftsräte haben sich klar positioniert. Ich habe so viel Vertrauen in unsere Ortspolitker, dass das gilt."
Und damit, so BI-Sprecher Meintel, ist der Wunsch der Bürgerinitiave nach Frieden erfüllt: "Stuttgart 21 bringt den Dreck – wir haben es jetzt weg. Und sollte das Ding wieder aktuell werden, stehen wir wieder in den Startlöchern."
Auch Talheims Ortsvorsteher Thomas Staubitzer erklärt: "Am Anfang der Auseinandersetzung war es sehr gefährlich, dass der Spalt wieder in Talheim entstehen könnte. Inzwischen sind wir auf einem gemeinsamen Nenner. Man sieht, dass wir in Talheim zusammengewachsen sind."