An der Straßenbaustelle vor Nordstetten ist der Baugrund jetzt breitflächig befeuchtet (oben). Anfang der Woche sah man noch ein Fahrzeug mit Kanister, das den Rand besprengte (unten links). Das half nicht viel gegen die Staubwolken (unten rechts).Fotos: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: An der Baustelle in Nordstetten wird jetzt die ganze Baustraße besprengt

Das hat den Anwohnern von Nordstetten mächtig gestaubt – oder gestunken: Wochenlang sorgte die Hochbrücken-Baustelle für riesige Staubwolken. Dank der Recherche des Schwarzwälder Boten knicken die Staubsünder jetzt ein. Die Baustelle wird breitflächiger gewässert.

Horb-Nordstetten. Die Baustraße der Hochbrücken-Baustelle. Staubwolken, die sogar bis ins Horber Gässle ziehen, nerven die Anwohner.

Letzten Dienstag hatte der Schwabo aufgedeckt, woran es liegt.

10.25 Uhr hatte der Schwabo-Reporter den Fahrer eines Radladers fotografiert. Auf der Schaufel: Einen Wassercontainer, er nässt nur den rechten Rand, also quasi den "Rinnstein" der Baustraße.

13 Minuten später donnerten zwei Sattelschlepper genau über diese Strecke – wirbeln eine Riesen-Staubwolke auf. Klar. Denn das Wässern macht natürlich nur Sinn, wenn man die ganze dreckbedeckte Straße nässt, um den Staub zu binden.

Doch nach dieser Enthüllung sind die Staub-Macher offenbar eingeknickt. Am gestrigen Freitag um 10.36 Uhr entsteht folgendes Bild: Die ganze Baustraße ist auf kompletter Breite ordentlich gewässert. Ein Baustellen-Lkw kommt von oben auf die Baustraße – kein Staub.

Stadtverwaltung ist "dankbar für die schnelle Reaktion" des RP

Geht doch. Das zuständige Regierungspräsidium kann noch nicht bestätigen, dass das "Mea Culpa" der Staubsünder durch die Schwabo-Fotos ausgelöst wurde. Die Sprecherin: "Zu Fragen wegen der Veranlassung der Bewässerung im Rahmen der Baustelle können wir Ihnen erst Anfang nächster Woche Auskunft geben."

Auch das Rathaus wurde angefragt, ob nach der "Enthüllung" des Schwabo noch einmal beim RP interveniert wurde. Antwort von Stadtsprecherin Inge Weber: "Wir sehen in dem Thema kein ›Enthüllungspotenzial‹. Wir sind dankbar, für die schnelle Reaktion des Regierungspräsidiums Karlsruhe und die gute Zusammenarbeit." Fragt sich nur: Ob die Staubwolken von Nordstetten durch die Hochbrücken-Baustelle ohne die Schwabo-Fotos so schnell weg gewesen wären?