"Spitzentreffen" an der Vesperkirche, oben, von links: Elmar M. Morein, Susanne Veith, Peter Silberzahn, Armin Noppenberger, Michael Keller und Johannes Kreidler. Unten links: Ursula Nagel (rechts) stellt Regine Pleva als Helferin und Unterstützerin der Vesperkirche vor. Rechts: Beim gemeinsamen Essen trafen sich alte Bekannte. Fotos: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Vier Pfarrer, ein Weihbischof, Peter Silberzahn und die herzensgute Unternehmerin Regine Pleva

Seit zehn Jahren ist die Vesperkirche ein Segen. Gestern war besonders viel davon persönlich anwesend.

Horb. An der Essensausgabe höchstpersönlich: Regine Pleva, Unternehmerin aus Empfingen. Geduldig hört sie den Essenswünschen zu, löffelt das Gewünschte auf die Teller. Direkt unter dem Kreuz Herzlichkeit und eine warme Mahlzeit – schon das ein Segen.

Auch der emeritierte Weihbischof Johannes Kreidler aus Grünmettstetten holt sich sein Essen aus den Händen der sympathischen Unternehmerin. Er sagt: "Ich mache einen soften Ruhestand. Immer wieder bin ich im Einsatz, wenn es passt. Und ich besuche natürlich auch die Vesperkirchen sowohl in Rottenburg als auch in Horb. Weil man immer wieder jemanden trifft."

Diesmal startet sein Gespräch mit Elisabeth Steimle gegenüber.

Dann ist es 12 Uhr. Pleva wechselt die Rolle – mal Pause bei der Essensausgabe.

Ursula Nagel greift das Mikrofon, Regine Pleva hat einen Zettel in der Hand, den sie halbhoch hält. Ihr Lächeln strahlt. Auf dem Zettel steht: Firma Pleva, 2 000 Euro.

Nagel: "Ich möchte Ihnen einen unserer Groß- und Basisspender vorstellen. Die Firma Pleva hat uns von Anfang an unterstützt. Sie können sich denken, dass wir die Vesperkirche nicht machen können, wenn wir keine Grundlage haben, es zu bezahlen!"

Pleva: "Wir haben jedes Jahr die Freude, den nimmermüden Händen der Vesperkirche zu helfen. Es ist eine Freude, dass die vielen Helfer jedes Jahr kommen und es möglich machen, dass die Menschen, denen es unter dem Jahr nicht so gut geht, zwei Wochen ein ganz tolles Essen bekommen. Und alle eine Ansprache haben. Mein Mann hat einen tollen Spruch: Wenn viele Menschen viele kleine Dinge tun, entsteht was Großes. Das sehen wir hier in der Vesperkirche. Ein Lächeln, eine Tat, etwas ganz Kleines können ganz groß sein." Applaus bei den Gästen. Denn: Pleva lässt es sich nicht nehmen, jedes Jahr bei der Vesperkirche dabei zu sein. Die Unternehmerin: "Am Anfang habe ich in den Reihen gesessen, um die Menschen kennen zu lernen. Viele ältere Menschen haben sonst im Alltag keine Ansprache. Mein Ziel ist es, noch mehr Bedürftige aufzuspüren. Mein Traum wäre es, dass auch die kommen, die sich aus Scham nicht in die Vesperkirche trauen."

Und Frau Pleva ist ein echter Segen. Sie sagt: "Ich habe ein reiches Leben. Es ist schön, wenn man davon etwas abgeben kann. Ich finde es traurig, wenn ich sehe, wenn gut situierte Gäste hier etwas speisen und nichts spenden. Bedürftige sind da oft viel großzügiger – sie geben, was sie können. Und das versuchen mein Mann und ich im Rahmen unserer Möglichkeiten auch zu tun."

Ursula Nagel: "Wie sagt man so schön: Regionale Verbundenheit. Die Plevas geben uns ihre tatkräftige Hilfe und gehören zu den Basisspendern. Dafür bekommen sie ein Gebet von uns."

Apropos Gebet. Der gestrige Dienstag in der Vesperkirche wird dann um kurz vor 13 Uhr auch zum "Spitzentreffen" der Hautevolee der regionalen Kirche.

Pfarrer Elmar Morein war schon ungefähr zur selben Zeit wie Weihbischof i.R. Kreidler gekommen. Nach und nach gesellen sich noch Dekan Armin Noppenberger (Altheim), Peter Silberzahn (Spitalstiftung) sowie die evangelischen Geistlichen Susanne Veith und Michael Keller dazu. Unterhalten sich intensiv am Eingang, ehe sie dann zu ihren Plätzen gehen. Pfarrer Keller: "Die Vesperkirche ist nur ein Punkt, der uns verbindet." Und Susanne Veith freut sich über den spontanen "Spitzentreff": "Klasse, dass wir uns hier getroffen haben. So spare ich mir gleich drei E-Mails."

Noppenberger ist dann dran mit dem geistlichen Impuls. Er zitiert Franz von Sales (1567– 1622) mit dem Spruch: "Nimm Dir jeden Tag eine Stunde Zeit zur Stille. Außer, wenn Du viel zu tun hast, dann nimm Dir zwei."

Und der Pfarrer hat auch gleich die passende Süßigkeit dabei, die er dann an die Gäste verteilt. Gibt also jede Menge Segen, Nahrung und Süßes bei der Vesperkirche.