Pierre Drawe (von links), Sabine Jäger, Carolin Schröter und Benno Müller freuen sich über eine gelungene Premiere der Horber Kurzfilmtage im Kloster. Foto: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Kino: Kurzfilmtage im Kloster locken vor allem am zweiten Tag viel Publikum an / Neuauflage ist möglich

Horb. Der typische Horb-Effekt: Samstag mau, Sonntag wow. Nicht nur bei Stadtfesten, auch bei den ersten Kurzfilmtagen war dies der Fall.

Am Samstag schaute Benno Müller noch etwas geknickt. Denn: Um 18 Uhr war die Zuschauerzahl beim ersten kommunalen Kino – den Trickfilmtagen – noch bescheiden. Doch am Sonntag dann der Run der Horber Kinofans: Die drei Kinosäle im Kloster – sehr gut gefüllt. Dort, wo die besten Zeichentrickfilme des Trickfilmfestivals von Stuttgart für Kids gezeigt wurden, waren komplett voll. Benno Müller vom Kunstverein Oberer Neckar: "Der erste Tag war verhalten. Am zweiten Tag – dem Sonntag – waren die ersten Kurzfilmtage dann ein voller Erfolg. So sind wir vom Kunstverein sehr zufrieden mit der Resonanz."

Kein Wunder. Denn das Programm war wirklich einmalig. Kurzweilig, weil die einzelnen Filme gar nicht so lang waren, dass es langweilig werden konnte. Im Gegenteil: Die Dettlinger Filmfachfrau Carolin Schröter hatte aus den zehn Stunden Material, welches die Macher des Stuttgarter Trickfilmfestivals zur Verfügung gestellt haben, die besten gut 30 Animationsfilme für Erwachsene und 30 für die Kids herausgesucht. Zum Abschluss gab es den Longplayer "Isle of Dogs" von Regisseur Wes Anderson, der auch einige Filmpreise bekommen hatte.

Prächtige Bilder also zum 25-jährigen Bestehen des Kunstvereins Oberer Neckar. Müller: "Auch bei den Projektfilmen war Kinosaal zwei gut besucht. Das freut mich, denn auch die Filme des Projekts ›Flecken‹ sind sehr sehenswert. Wir haben dann immer abwechselnd die Filme gezeigt, damit die Zuschauer auch genug Zeit haben, das jeweils Gesehene zu verdauen." Neben den Episoden rund um den Art-Park von Michael Widmann oder von Yveline Ponneau wurde noch der Kurzfilm "Leipziger Straße" von Matthias Amberger gezeigt und der Film des Martin-Gerbert-Gymnasiums über den Skulpturenpfad des Kunstvereins Oberer Neckar.

Kein Wunder, dass die Macher des ersten Horber Kurzfilmfestivals beim Abschluss stolz sind: Wolfgang Kienle war schon am Samstag da. Er hatte vor einem Jahr die Idee zum Kurzfilmfestival und hatte durch seine Kontakte zu den Festivalmachern in Stuttgart auch die Trickfilme klar gemacht.

Pierre Drawe, Sabine Jäger und Adriana Schmidt vom MGG haben nicht nur die Werbung und das Marketing gemacht, sondern auch für die Technik gesorgt. Und die Dettinger Drehbuchautorin half nicht nur bei der Filmauswahl mit, sondern packte vor Ort mit an.

Die spannende Frage natürlich: Wird das Festival noch einmal wiederholt? Müller: "Ich hoffe doch. Das geht natürlich nur, wenn wieder junge Leute wie diesmal mit anpacken. Und die Sponsoren wieder mit dabei sind. Dann kann ich mir vorstellen, dass das Kurzfilmfestival in zwei Jahren wieder eine Neuauflage bekommt."