Horber Advent: Trotz Nieselregen sind die Händler zufrieden / Kinder-Zone auf Inselspitze funktioniert

Advent, Advent. Der erste hat schon mal prächtig funktioniert: der Horber Advent. Trotz Regen sind die Veranstalter zufrieden.

Horb. Dieser Horber Advent ist eigentlich unglaublich: Egal, wie das Wetter so ist – er ist und bleibt der Treffpunkt am ersten Adventswochenende in der Großen Kreisstadt.

Bürgermeister Ralph Zimmermann (FDP) verkündet am Sonntagabend erst einmal die schönsten Stände. Knapp 350 Weihnachtmarktbesucher haben abgestimmt. Zimmermann: "Wenn man die Temperaturen so spürt, dann denkt man es ist Ostern und nicht Weihnachten."

Dann gibt es die ersten drei Preise: Der Awo-Stand auf Platz eins, der Wildstand von Peter Hamm aus Talheim auf Platz zwei Der dritte Platz: der Stand von Popp.

Und was ist das Schmück-Geheimnis der Siegerin? Cornelia Vötsch lacht: "Viel Liebe zur Awo. Es ist gut, dass wir so viele Fans haben."

Und was ist die Bilanz des Horber Advents? Bürgermeister Zimmermann: "Am Freitag hatte ich die Befürchtung, dass alles ins Wasser fällt. Doch man hat gesehen, dass die Horber auch dem Regen trotzen."

Martin Scherer, Chef des Stadtmarketing: "Trotz des schlechten Wetters sind wir mit dem Horber Advent zufrieden – er war ordentlich."

Claudia Beuter vom Stadtmarketing: "Trotz des Regens am Sonntag hatten wir deutlich mehr Besucher als vor drei Jahren, als es dort auch geregnet hatte."

Die Innovationen des Horber Advents – sie haben funktioniert. Die Bühne am Rand ist immer umringt. Und Dank der freien evangelischen Gemeinde waren diesmal sogar die weltberühmten "Puppets" da. Die berühmten Breitmaulfrösche, die gemeinsam mit Christopher, der Kirchenmaus, die Geschichte rund um die Herberge von Weihnachten erzählen.

Die Inselspitze als Kindertreffpunkt: Kinderwagen sind hier eigentlich immer zu sehen. Kein Wunder, lockt doch einmal die Garuda-Falknerei mit ihrer spektakulären Greifvogelshow. Der kleine Jonas gibt es sich gleich doppelt: Erst darf der Falke auf seiner Hand landen, dann darf er vorsichtig den mächtigen, weißen Uhu streicheln. Die brandneue Kindereisenbahn – fast immer umringt. Der Mann am Schalter: "Wir sind zufrieden. Klar könnte es wegen des Wetters besser sein, aber das hat hier funktioniert."

Maurice Bricka, der diesmal unter anderem Flammkuchen im Angebot hat: "Leider hat es diesmal keinen Schnee gegeben. Aber es ist alles top."

Martin Böckle zieht erst mal sein Smartphone raus: "Hier, der Bottich mit Emaille-Einlage. Und hier der Sud." Er zoomt das Foto groß: "Hier sieht man die Orangen, die Zitronen, den Kardamom und den Sternanis. Alles bio." Der Glühwein – exzellent. Das Geschäft – diesmal leider nicht so. Böckle: "Samstag und Sonntag war nicht gut. Kein Wunder bei dem Wetter."

Holger Zimmermann macht am Sonntag noch mal Dienst am Stand mit dem Lions-Adventskalender. Er sagt: "Für das Wetter laufen die Geschäfte ganz gut. Als ich heute morgen losgefahren bin von Ahldorf, hätte ich nicht gedacht, dass so viele Leute da sind."

Neben ihm steht Helmut Kipp. Der profitiert vom "Retro-Effekt", seitdem er sein Café am Marktplatz im Sommer geschlossen hat. Kipp: "Es kommen viele Kunden von früher. Ich bin sehr zufrieden – ich musste gestern und heute sogar Schokolade nachmachen. Leider sind mir inzwischen sogar die Nüsse und Mandeln ausgegangen."

Auch in der Markthalle – in der Kunsthandwerk angeboten wird – ist man zufrieden. Brigitte Ohagen: "Ich bin zufrieden. Das Wetter macht nicht ganz so mit, wie wir uns das alle erhofft haben." Ihr Gegenüber Martina Schulz aus Haiterbach: "Vergangenes Jahr hat es mehr Publikum gegeben. Doch ich bin zufrieden. Meine Männergeschenke sind sehr gut weggegangen und ich habe viel positive Resonanz bekommen. Von den Schenkern aus dem vergangenen Jahr."

Im Steinhaus gibt es jede Menge glückliche Gesichter. Schon am Samstag nach zwei Stunden war fast aller goldenere Adventschmuck weg. Dekan Klaus Konrad hat selbst einen Kranz gekauft. Er sagt: "Die Liebe zum Detail und die Kreativität der Gertrudis-Gruppe machen diese Kränze und Gestecke so einmalig."

An einem Tisch der Fördergemeinschaft Stiftskirchendach sitzt ein glücklicher Manfred Bok. Denn: Er darf nicht nur Schnäpsle verkaufen und Werbung für den Leonhardsritt machen. Nein: Stolz umarmt er die hölzerne Leonhards-Figur. Bok: "Die wird nächstes Jahr auf dem Altar beim Leonhardstritt stehen. Das ist für mich wie Weihnachten."

Am Sonntag zieht dann Joachim Milles Bilanz: "Der Adventsbasar ist sehr gut gelaufen. Das Mittagessen ausverkauft, der Adventsschmuck ist wirklich verlesen."

Der Horber Advent 2018 – was auffällt: Er wird immer mehr zum Glühweintreff. Spätestens nach Einbruch der Dunkelheit treffen sich viele Horber, um beim Heißgetränk Freunde und Bekannte zu treffen. Und – anders als beim Stuttgarter Weihnachtsmarkt – wo um 22 Uhr die Stände zugeklappt sind, kann man auf dem Flößerwasen ganz in Ruhe genießen. Claudia Beuter: "Die Stände sind angehalten, gegen 22 Uhr den letzten Glühwein auszuschenken. Doch wenn die Leute ihn dann noch bis 23 Uhr genießen, stört das auch keinen."