Stadtsprecher Christian Volk und Stadtwerke-Chef Eckhardt Huber stellen die Sanierungsmaßnahmen vor. Foto: Straub

Sanierung in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Untere Ebenen derzeit anfahrbar. Spezialfirma startet mit Abstrahlen.

Horb - Da am Parkhaus Innenstadt seit der Erbauung im Jahr 1985 keine größeren Sanierungsarbeiten vorgenommen wurden, sind diese nun dringend geworden. Im oberen Teil macht sich ab heute eine Spezialfirma an das Abtragen des Betons, der von Salzwasser stark angegriffen wurde.

Die Sanierungsarbeiten im oberen Teil des Parkhauses Innenstadt sind derzeit in vollem Gange. Vor zwei Jahren war bei Überprüfungen festgestellt worden, dass die Beschi chtung, die im Jahr 1998 zum Schutz des Betons aufgebracht worden war, stark abgenutzt war. "Im Normalfall hält so eine Schicht zehn bis 15 Jahre", erklärt Stadtwerke-Chef Eckhardt Huber. Höchste Zeit also, dass eine neue Beschichtung angebracht wird. Ein solcher Verschleiß erfolgt vor allem durch salzhaltiges Tauwasser, dass von einfahrenden Fahrzeugen in das Parkhaus gelangt. Dieses hat jedoch nicht nur die Beschichtung angegriffen, sondern bereits den darunterliegenden Beton.

Durch Bohrungen wurde ein detaillierter Plan für das gesamte Parkhaus erstellt, der zeigt, wo die Schäden am größten sind. Eine Spezialfirma beginnt am heutigen Mittwoch damit, den belasteten Beton mit einem Hochdruckwasserstrahlverfahren zu entfernen. Dadurch würden sich die Chloride lösen. An einigen Stellen muss dies sogar bis zur Bewehrungslage erfolgen – das heißt: "Wenn die belasteten Flächen freigestrahlt sind, dann wird man auch sehen, ob die Chloride bis zum Stahl durchgedrungen sind", verdeutlicht Huber. Wenn das Salz die Stahlbewehrung angreife, könne man die Statik des Parkhauses, das 1985 gebaut wurde, nicht mehr gewährleisten, deshalb habe man sich zu schnellen Sanierungsmaßnahmen entschlossen.

Die Bauarbeiten sind in zwei Abschnitte aufgeteilt, Zuerst wird der obere Teil mit Zufahrt beim unteren Marktplatz erledigt. In dieser Zeit sind Ebenen eins bis vier weiterhin nutzbar. Somit stehen etwa die Hälfte der 197 Parkplätze zur Verfügung. Bis Anfang des kommenden Jahres sollen die Arbeiten im oberen Bereich abgeschlossen sein. Insgesamt geht die Stadtverwaltung von einer Dauer bis Anfang 2021 für die Gesamtbaumaßnahmen aus. Die Gesamtkosten sollen sich auf 2,13 Millionen Euro belaufen, "wenn keine Überraschungen auf uns zukommen", so Huber.

Dauerparkplätze gekündigt

Mit dem Beginn der teilweisen Sperrung des Parkhauses vor rund einem Jahr wurden die Dauerparkplätze gekündigt. Nach der Sanierung seien 50 Parkplätze wieder zur Vermietung verfügbar – "das kommt aber auch auf die Frequentierung an", so Huber. Generell hätte die Auswirkung der fehlenden Parkplätze in der Innenstadt sich bemerkbar gemacht, die meisten hätten sich aber inzwischen auf die Situation eingestellt und würden auf umliegende Parkplätze ausweichen, sagt Stadtsprecher Christian Volk.

Die Anwohner versuche man so gut es gehe vom Baulärm zu schützen. Dementsprechend wurden Schall- und Staubschutzmaßnahmen ergriffen. Während der Sanierung wurde die Parkregelung am Unteren Markt umgestellt. Hier gilt nun eine Stunde kostenlos parken mit Parkscheibe.

Neben der Sanierung im Inneren wird zudem das Treppenhaus in Angriff genommen. "Dort hat sich das Salz ebenfalls bemerkbar gemacht", weist Huber auf etliche Stellen hin, wo bereits Risse und abgeplatzter Beton zu erkennen sind. Der Fahrstuhl soll dagegen weiterhin in Betrieb bleiben, aber nicht alle Ebenen seien anfahrbar.

Wenn man schon saniere, dann sollen zudem weitere Neuerungen im Parkhaus hinzukommen: In Sachen Elektromobilität sollen Ladestellen im oberen und unteren Bereich eingerichtet werden. Auch auf die Entwicklung der Fahrzeuge wolle man reagieren und einige Parkplätze für breitere Fahrzeuge anbieten.

Natürlich werde wieder eine Beschichtung zum Schutz der Grundsubstanz des Parkhauses aufgetragen. Dann gehe der Prozess wieder los. "Gebäude sind eben auch immer in Bewegung. Es bilden sich Risse in die das Salzwasser eindringen kann und auch der Beton hat Poren", so Huber. Der Verschleiß lasse sich also nie verhindern.