Der Nikolaus nutzte die Bühne für eine kleine Wutrede: Adolf Bamberger fand deutliche Worte. Foto: Maria Hopp

Besucher genießen vorweihnachtliche Stimmung beim Horber Advent. Neu: Stände sind wie ein Runddorf aufgebaut.

Horb - Eigentlich ganz einfach und doch eine geniale Idee: Die Stände beim Horber Advent sind wie ein Runddorf aufgebaut. Geht man rein, fühlt man sich gleich wohl...

Claudia Beuter vom Stadtmarketing: "Wir haben den Aufbau vom Naturparkmarkt übernommen. Durch den Wegfall der Außenstände ist das Gefühl heimeliger, und durch diesen Aufbau sind sowohl die Markthalle als auch der Mittelaltermarkt besser integriert."

Kein Wunder, dass Bürgermeister Jan Zeitler bei der Eröffnung um 18 Uhr die "vorweihnachtliche Stimmung in der mittelalterlichen Stadt" lobte. Diakon Klaus Konrad segnete die Besucher mit den Worten: "Ich wünsche allen Menschen viel Gutes und Gottes Segen jetzt in der Vorbereitungszeit auf Weihnachten auch hier auf unserem Horber Weihnachtsmarkt."

Dann ergriff der Nikolaus alias Gemeinderat Adolf Bamberger (FD/FW) das Wort: "Ich bin zwar tolerant. Aber ihr geht hoffentlich zum Martinsumzug und nicht zum Sonne, Mond- und Sterne-Umzug. Ich bin keiner von den Vollidioten, die meinen, dass wir im Land unsere Traditionen aufgeben." Dann stimmte er "Wir sagen euch an, den lieben Advent" an, und die Kinder und Diakon Klaus Konrad sangen mit.

Das stimmte den etwas zornigen Nikolaus wohl wieder milde – fast 20 Minuten lang verteilte er geduldig die Geschenke an die Traube von Kindern, die ihn umringten.

Doch nicht nur die klaren Worte und die "Runddorf"-Atmosphäre sind neu beim Horber Advent.

Helmut Kipp zum Beispiel präsentiert mit stolzem Lächeln seine "Bergamotte"-Schokolade: "Zwei Jahre lang habe ich gesucht, bis ich das konzentrierte Fruchtöl endlich bei einem französischen Hersteller gefunden habe." Auch neu: Seine Schoki mit weißem Nougat aus Montelimar.

Wer es handfester mag, der kann bei Inge und Peter Hamm aus Talheim den "Wildsau-LKW mit ABS" probieren. Peter Hamm: "ABS heißt ›a bissle Senf‹." Die beiden haben Wildspezialitäten wie Hirsch- oder Rehwurst und Wildfleisch im Angebot.

Was nahrhaft Neues gibt’s auch beim DRK. Said Houri: "Diesmal servieren wir Hamburger und Geflügelwurst." Etwas martialischer geht es bei Heiko Weiß auf dem Mittelalter-Markt zu: Hier wird heißes Wikinger-Blut serviert. Met mit Kirsch. Der Bad Säckinger hat Premiere im Horb.

Genau wie Timo Kucera, dem man schon an der Statur ansieht, was er macht. Er lächelt: "Wir machen zum ersten Mal unser Winterlager in Horb. Und haben eine Show-Küche aufgebaut. Heute werden Hähnchen an der Kette mittelalterlich gegrillt, dazu gibt’s immer einen heißen Topf Tee mit viel Zimt."

In der Mitte steht das Zelt der Falknerei, die ab heute ihre Greifvögel fliegen lässt. Daneben ist Alexandra Winterhalter an ihrem Hexenkessel-Stand fleißig am Stricken: "Ich biete das erste Mal gehäkelte Tuniken an. Gerade kam die erste Bestellung rein – ich muss Sonntag fertig sein."

Zurück Richtung Markthalle. Rechts hat sich Helmut Frey aus Gäufelden platziert. Einer, der aus Douglasie Weihnachssterne macht. Das Besondere: Das Holz ist so verarbeitet, dass die ausgeprägte Maserung Teil der Optik ist.

Schräg gegenüber hat sich Danny Voigt aus Alpirsbach mit seinem Glühweinstand niedergelassen. Was heißt Glühweinstand? Danny stellt mit einem Augenzwinkern klar: "Bei uns gibts das neue In-Getränk Flöffy. Apfel mit Zimt und Schaum obendrauf."

Und auch in der Markthalle geht es weihnachtlich zu. Neben tollen Krippen von Hug und afrikanischem Kunsthandwerk von Betty Wirth hat sich auch die Nähgruppe des Rittervereins platziert. Neben Adventskränzen und Handgelenkswärmern gibt es hier auch "Hohenberger Südhang." Angelika Engeln schmunzelt: "Das ist kein Wein, sondern Marmelade. Meine Freundin hat die Früchte am Hohenberg geerntet, deshalb der Name."