Blaue Gummistiefel neben rosa Trockenblumen: Solche Bilder gibt es zuhauf in Horb, wo vermehrt auch Bürger aus Nachbarorten ihren Sperrmüll abladen, weil die Abfuhr hier gratis und wenig reglementiert ist. Foto: Hopp

Auswärtige laden Gegenstände in Horb ab. Rathaus zeigt sich passiv. Zeitler: "Kennzeichen notieren."

Horb - Müll-Ärger in der Großen Kreisstadt. Nicht nur die wochenlang herumliegenden gelben Säcke nerven, sondern auch manche "Sitten" rund um den Sperrmüll.

Gemeinderätin Margarethe Rebholz (FW) sagte in der Gemeinderatssitzung am Dienstag: "Ich frage mich, ob eine Abfuhr am Montag so klug ist. Wir haben beobachtet, dass am frühen Morgen ein Kleintransporter mit Anhänger und Tübinger Kennzeichen vorgefahren ist, um bei uns abzuladen. Wir haben nachgefragt, wie er dazu kommt, bei uns die Straße zu versperren? Er antwortete: Im Landkreis Tübingen werden Gebühren verlangt. Kommt das öfter vor?"

"Das ist sehr frech und eine neue Konstellation"

Bürgermeister Jan Zeitler: "Das ist sehr frech und eine neue Konstellation. Bisher hatten wir das Problem, dass Sperrmüll von unbefugten entfernt wurde. Deshalb gab es auch Polizeikontrollen. Ich kann Ihnen in dem Fall nur empfehlen, das Kennzeichen zu notieren und den guten Mann beim Landratsamt anzuzeigen."

Doch beim anderen Ärger zeigt sich das Rathaus eher passiv. Hermann Walz (ULH): "Kann das Rathaus darauf hinwirken, dass die Sperrmüllabfuhr nicht mehr montags gemacht wird? Dieser Abfuhrtermin führte dazu, dass das Zeug schon am Samstag abgestellt wurde. Montag sah es aus wir unter aller Kanone. Teilweise bist du den Burgstall nicht mehr runtergekommen."

Bürgermeister Zeitler: "Diese Leistungen werden meines Wissens nach an Private vergeben. Ich glaube nicht, dass wir da Einfluss nehmen können. Das wäre ein bisschen zu viel des Guten."