Terrakotta statt knallrot: Das ist der neue Vorschlag des Architekten. Wird die KSK zustimmen? Grafik: nps tschoban voss

Städtebau- und Sanierungsausschuss ist sich einig: Dezentere Farbe für Sparkassengebäude. Bank muss aber noch zustimmen.

Horb - Große Einigkeit im Städtebau- und Sanierungsausschuss. Die Änderungen zur Neckargalerie, die der Architekt vorstellte, wurden ohne Disput auf den Weg gebracht. Die Kreissparkasse soll nun nicht mehr knallig rot werden. Architekt Alf M. Prasch klickte im Schnelltempo durch die Folien und stellte die Veränderungen vor.

Der Glasaufbau hat in den oberen beiden Etagen schmalere Fenster, die Rampe links bis zur Mitte ist verschwunden, Richtung Busbahnhof ist jetzt ein einzelnes Gebäude als Abschluss – und vor allem: Die Kreissparkasse soll jetzt terrakotta-farben werden, wenn sie selbst zustimmt. Auch wenn es manchem sachkundigen Bürger und anderen Zuhörern zu schnell ging, das Abstimmungsergebnis war deutlich – sogar die meisten sachkundigen Bürger stimmten zu.

OB Peter Rosenberger hatte zum Start der Bürgerbeteiligung erklärt: "Wir sind offen für Anregungen und hoffen, dass wir durch die Vorschläge der Bürger das Gebilde noch einmal optimieren können. Die dann endgültig gefundene Gestaltung soll Vertragsbestandteil werden."

Laut Stadtplaner Peter Klein war die "gemeinsame Sitzung des Städtebau- und Sanierungsausschusses, Verwaltungs- und technischen Ausschusses und des Betriebsausschusses" wohl die letzte, bei der der SBS über die Gestaltung mitbestimmt. Klein: "Wenn sich an den Plänen nichts dramatisch ändert, dann berät der SBS über die Gestaltung nicht mehr." Die letzte Chance hat der Gemeinderat. Klein: "Der Gemeinderat berät noch über den Ansiedlungsvertrag. Dem werden die Bauunterlagen mit Plänen angehängt."

Im SBS gab es lediglich zwei kritische Nachfragen. Franz Geßler, sachkundiger Bürger im SBS auf, kritisierte, dass ihm die Rückseite der Neckargalerie etwas "zurückgesetzt" vorkomme. Er schloss sich auch der Frage von Margarethe Rebholz (FW) an, ob man Einfluss auf die Fassadengestaltung habe.

Die Antwort von Rolf Schmid, Sepa-Aktiv Projektentwickler: "Es wird teilweise Fassadenplatten aber auch Putz geben." Architekt Alf M. Prasch ergänzte: "Es wird kein Sichtbeton sein. Wir denken an Materialien, die aussehen wie Putz, aber länger halten." Dabei sei an Faserzementplatten gedacht.

In der Präsentation hatte Prasch ungefähr zehn Sekunden lang das umstrittene knallrote Kreissparkassen-Gebäude in Terrakotta-Farben gezeigt. Prasch: "Weil irdene Farben die Stadt Horb prägen. Beige und terrakotta sind überall zu sehen." Er gab auch zu: "Wir müssen dort einen Fremdkörper unterbringen. Das Einkaufszentrum passt eigentlich nicht in das Stadtbild. Deshalb haben wir kleinteilige Elemente geplant. Die Rückseite haben wir überarbeitet. Der rote Fleck der Kreissparkasse war störend. Jetzt ist der Entwurf viel besser. Danke für die Anregungen der Bürger."

Aber, so OB Peter Rosenberger: "Diese neuen Farbplanungen konnten noch nicht mit der Kreissparkasse abgestimmt werden. Das müssen wir noch diskutieren." Wie der Schwarzwälder Bote erfuhr, legt die Kreissparkasse einen "sehr großen Wert" auf das kräftige Rot.

Im Gremium herrschte Einigkeit. Stadtrat Hans Schmid: "Ich denke, mit den jetzt vorgelegten Planungen haben wir das bestmögliche Ergebnis." Alfred Seifriz (FD(FW): "Über Geschmack lässt sich streiten. Inzwischen ist der Entwurf etwas gefälliger. Der Investor hat eine gute Sache nachgelegt." Edith Barth (CDU): "Es ist gelungen, kein zweites Kaufland zu kreieren." Thomas Mattes (SPD): "Die SPD-Fraktion stimmt grundsätzlich zu. Das Terrakotta überzeugt uns."

Dann wurde abgestimmt. Und beschlossen, dass – abhängig von der Diskussion mit der Kreissparkasse – "hinsichtlich der Farbgestaltung, rote Fassadenelemente in reduzierter Form zu verwenden." Zur Rückseite nur soviel: "Der Anlieferungsbereich soll von Aufenthaltsbereichen optisch getrennt werden." Dazu: "Technische Dachaufbauten soweit möglich eingehaust werden." Und, dass Fenster, auch wenn sie nicht zur Beleuchtung dienen, als Fassadenelement eingesetzt werden können.Dabei gab es nur eine Enthaltung. Stadtplaner Peter Klein: "Das kann man auch so sehen, dass die vorgestellten Planänderungen so gut sind, dass sie überzeugt haben.