Auf interessierte Zuhörer traf Annegret Kramp-Karrenbauer in Ahldorf. Fotos: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: CDU-Generalsekretärin wollte auf dem Hof von Michael Keßler in Ahldorf wissen, wo den Horbern der Schuh drückt

Horb-Ahldorf. Was bleibt, wenn eine der gehandelten Nachfolgerinnen von Angela Merkel in unserer schönen Raumschaft auftaucht? Annegret Kramp-Karrenbauer war am Samstag auf dem Hof von Michael Keßler.

Ein Termin im Rahmen ihrer "Zuhör-Tour". Die Generalsekretärin der CDU will für das neue Grundsatzprogramm der Partei wissen, was die Bürger bewegt. Michael Keßler: "Dass sie dabei ausgerechnet in den kleinen Landkreis Freudenstadt, die kleine Stadt Horb, den kleinen Ortsteil Ahldorf und dann noch in einen Aussiedlerhof kommt, ist natürlich toll."

In der Maschinen- und Getreidehalle von Keßler kamen gut 80 Bürgerinnen und Bürger, schätzt Keßler. Dazu Hochbrücken-Kämpfer Hans-Joachim Fuchtel, CDU-Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises und Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung. Kreisbauernpräsident Gerhard Fassnacht, Landfrauenpräsidentin Juliane Vees (Kreistag) und Horbs OB Peter Rosenberger andere prominente CDUler.

Gut zwei Stunden Diskussion. Belegte Wecken, Butterbrezeln, Bier, Wasser, Kaffee. Die Themenkomplexe: Landwirtschaft und Umwelt, Breitbandversorgung, Soziales wie Pflege.

Doch was bleibt? Keßler: "Kramp-Karrenbauer ist nett, zurückhaltend und aufrichtig. Über Umwelt- und Landwirtschaftsthemen wurde intensiv diskutiert. Sie konnte viel mitnahmen, was die Landwirtschaft bewegt. Mich hat ihre Strategie überzeugt, wie man die CDU als Volkspartei weiterentwickelt in Abgrenzung zu den Rändern links und rechts. Dazu gehört klare Kante. Man muss sich das gesamte Programm dieser Randparteien genau anschauen – dann man merkt, dass die oft nicht demokratisch sind."

Unter den Zuhörern – nicht nur CDUler. Auch die BI Hau und Holzwiese oder der VdK stellte Fragen. Keßler: "Das war auch gut so. Es ist wichtig für eine Volkspartei, für alle Bevölkerungsschichten wählbar zu sein. Deshalb sind alle drängenden Fragen, die die Menschen bewegen, wichtig."

Der Besuch von "AKK" – die Abkürzung steht für den Namen Annegret Kramp-Karrenbauer – eine Ehre für Keßler. Aber auch für die Mitglieder vor Ort. Keßler: "Das war eine gute Veranstaltung, die die CDU-Mitglieder wieder zusammengebracht hat. In Zeiten, wo vieles online gemacht wird, ist es umso besser, dass Kramp-Karrenbauer vor Ort ist. Sie hat tatsächlich zugehört."

Juliane Vees: "Für mich bleibt der Eindruck von Kramp-Karrenbauer: Sie ist sehr authentisch und ehrlich. Man kann ihr vertrauen. Und sie hat deutlich gemacht, dass die CDU in die Zukunft blickt und Wege sucht. Auch in komplexen Themen wie der Umwelt, wo man keine schnellen Antworten geben kann."

Kreisbauernpräsident Gerhard Fassnacht: "Die Frau ist nicht abgehoben, sondern an der Basis und bei den Menschen. Sie war exzellent informiert über alle Themen. Beeindruckend. Deshalb kam mir die Veranstaltung zu kurz vor."

"AKK" als Person – sie konnte in Ahldorf punkten. Jetzt sind alle gespannt, was sie bewegen kann. Und das, was in Ahldorf diskutiert wurde, auch wirklich bei ihr angekommen ist.

Keßler: "Irgendwann wird Kramp-Karrenbauer auf Antwort-Tour gehen. Wir sind gespannt, ob unsere Anregungen dann mit aufgenommen wurden." Das hofft auch Gerhard Fassnacht: "Ich hoffe, dass manches von dem bei der CDU hängenbleibt."

Im Jahr 2019 soll, so der bisherige Plan Karrenbauers, in parteiinternen Klausuren und Diskussionen das CDU-Grundsatzprogramm erarbeitet werden. Dann geht die Generalsekretärin auf Antwort-Tour. Mal sehen, ob und wo sie dann den Landkreis Freudenstadt wieder besucht.