Karla Kreh, Elisabeth Kaiser und Diet Rahlfs drehen am und mit dem Affenbaum. Foto: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Vierter Dreh für "Flecken"-Kunstprojekt auf dem Kuglerhang / Bis Herbst sind zwei weitere Filme geplant

Neulich vor dem Kloster. Ich höre die wohlklingende Stimme von Elisabeth Kaiser. Sie dringt oben vom Kuglerhang runter.

Horb. Spurensuche. Hoch zum Forchenhain. Ich höre wieder den Gesang der Horber Performance-Künstlerin und Schauspielerin. Sehe Heinrich Raible vom Kultur- und Museumsverein. Ich frage ihn, was hier besonderes in der Nähe ist. Raible: "Der Affenbaum. Da bin ich schon als Kind rumgeklettert. Jetzt gehe ich da mit meinem Enkel hin!" Er zeigt mir, wo es langgeht.

Am Affenbaum sind Videokünstler Dieth Rahlfs, Malerin Karla Kreh und Elisabeth Kaiser gerade dabei, die Technik und die Kulisse aufzubauen. Kaiser ist schon auf den Affenbaum geklettert, bringt die von Kreh gemalten Affen an. Rahlfs ist gerade dabei, seine Videokameras und das Tonaufzeichnungsgerät perfekt zu positionieren. Karla lächelt: "Wir sind gerade dabei, die vierte Episode für unser Flecken-Projekt zu drehen!"

Aha. Im Februar hatten sechs Künstler im Künstlerhaus am Kloster ihr neuestes Projekt vorgestellt. Stephanie Müller, Klaus E. Dielt sowie Doro Jakubowski suchen neben den drei am Affenbaum nach den besonderen Orten der Horber. Filmemacher Dietl sagte damals: "Wir werden uns die Geschichten der Menschen über ihren Ort anhören. Und das als Inspiration nehmen, um daraus etwas Künstlerisches zu entwickeln. Das kann ein Bild, eine Installation, ein Video-Kunstwerk oder ein Aufführung sein. Auf jeden Fall werden wir aus jeder Geschichte der Orte einen Kurzfilm erstellen."

Jetzt stehen die drei vor dem vierten Kurzfilm. Karla Kreh: "Eine Bürgerin hat uns auf den Affenbaum aufmerksam gemacht. Weil er ihr Baum ist. Dort war sie schon mit ihrer Familie und das ist der Ort, wo sie sich immer gesammelt haben. Diet hat auch ein Märchen über den Affenbaum geschrieben, welches wir in den Film einbauen werden." Diet: "Der Affenbaum wird auch dem Luzifer zugeschrieben. Weil er so aussieht, als ob die Krone in der Erde ist und die Wurzeln nach oben gehen." Und Elisabeth Kaiser befühlt den Baum, um das zu spüren, was er ausstrahlt. Kaiser: "Ich werde dann mit ihm gemeinsam singen."

Karla hat schon ihre Staffelei aufgebaut. Sie wird während der Performance von Kaiser ein Bild malen. Der Schwabo-Reporter muss zum nächsten Termin. Wir sind gespannt, was die drei rund um den Affenbaum hoch oben auf dem Kuglerhang gezaubert haben…

Künstlerin Karla Kreh: "Unser Ziel ist es, bis Herbst sechs Folgen fertig zu haben. Wer noch Ideen hat und einen ganz besonderen Ort, der kann sich noch bei uns melden." Der Kontakt: flecken-horb@gmx.de.