Die Horber CDU findet nicht, dass die Diskussion um eine Innenstadtberuhigung der falsche Zeitpunkt ist. Foto: Hopp

Thomas Kreidler verteidigt nach Theurer-Appell die CDU-Initiative: "Zeitpunkt ist nicht falsch."

Horb - Der Horber CDU-Chef Thomas Kreidler reagiert für seine Partei auf den Appell von Michael Theurer, Europaabgeordneter und früherer Horber OB. Dieser hatte in einem Pressegespräch gefordert, sich zunächst auf die Realisierung der Hochbrücke zu konzentrieren und gemeinsam mit Nachdruck den Startschuss für die Hochbrücke einzufordern. Theurer hatte auch zur von der CDU ins Leben gerufenen Diskussion um eine Verkehrsberuhigung der Neckarstraße Stellung bezogen. Dies sei im Grunde richtig, aber der falsche Zeitpunkt. "Das macht nur Sinn, wenn es die Hochbrücke gibt."

Kreidler sagt: "Diese Aussage des Europaabgeordneten Michael Theurer, dass wir uns in den Fortschritten zur Realisierung der Horber Hochbrücke im ›Schlafwagen- oder Schneckentempo‹ bewegen, wird subjektiv sicherlich von vielen Horbern so geteilt. Vergessen sollte man aber nicht, dass wir immerhin kurz vor der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens sind und soweit waren wir, auch historisch gesehen, noch nie."

Richtig sei auch, dass bei Verkehrsprojekten auf allen Ebenen gemeinsam und mit Nachdruck für eine zeitnahe Realisierung gekämpft werden muss und vor Ort Einigkeit herrscht. "Wir alle wissen aber auch, dass die Hochbrücke die Horber Verkehrsprobleme nicht zu 100 Prozent löst. Daher wäre es falsch, bis zur Realisierung der Brücke abzuwarten, um dann weitere Überlegungen und Diskussionen anzustoßen, wie mit dem Restverkehr umgegangen wird."

Es herrsche große Einigkeit darüber, so Kreidler, dass alle Überlegungen und Diskussionen nur in Verbindung und nach der Realisierung der Hochbrücke funktionieren. "Ebenso war man sich bei einer öffentlichen Diskussion darüber einig, dass die Priorität der Brücke außer Frage steht und deren Bau auch nicht gefährdet werden darf."

Hintergrund der Initiative des CDU-Arbeitskreises Stadtentwicklung und Verkehr sei ausschließlich gewesen, das Thema Innenstadtverkehr in eine Gesamtbetrachtung der Innenstadtentwicklung zu setzen. Kreidler: "Die isolierte Betrachtung von Einzelprojekten in der Innenstadt war noch nie zielführend". Der "Planungswettbewerb Zukunft Horber Innenstadt" biete hier die große Chance einer Gesamtbetrachtung.

Kreidler sagt: "Deshalb sind wir der Auffassung, dass der Innenstadtverkehr Teil dieser Gesamtüberlegungen sein muss und nicht ausgeklammert werden darf. Daher halten wir den Zeitpunkt auch nicht für falsch!" In keinem Bericht und keiner Diskussion wurde unsererseits von einer kleinen innerörtlichen Entlastungsstraße gesprochen. Auch wurde nie von einer Schließung der Neckarstraße geredet. Will man diese aber zumindest beruhigen, muss man in einem offenen Dialog darüber führen, welche Möglichkeiten einer Verkehrsverlagerung es gibt. Zu diesem gemeinsamen Dialog laden wir alle herzlich ein."