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OB-Wahl: Thielmann will Kandidatur zurückziehen / "Wenn er meine Ideen verfolgt, trete ich nicht an"

Bei der Oberbürgermeister-Wahl im Juli gibt es wohl einen Gegenkandidaten weniger. Peter Thielmann, Sprecher der Haugenstein-Bewohner, will jetzt erst mit dem Amtsinhaber sprechen, ehe er sich für eine mögliche Gegenkandidatur entschließt.

Horb. Thielmann sagte zum Schwarzwälder Boten: "Ich möchte jetzt mit Rosenberger reden. Über das, was mir vorschwebt. Wenn er auf stur schaltet, dann trete ich an. Wenn er sagt, das können wir gemeinsam machen, dann ziehe ich meine Kandidatur zurück. Mir geht es nicht um die Macht oder Geld, sondern darum, dass sich Horb weiter entwickelt."

OB Peter Rosenberger entgegnet darauf: "Ich habe keine Angst vor Gegenkandidaten. Ich habe auch keinen Streit mit Herrn Thielmann. Natürlich werde ich mich mit ihm treffen und mit ihm unterhalten. So wie ich es mit allen Bürgern tue, die sich mit ihren Ideen in die Stadt mit einbringen wollen."

Was sind die Kernanliegen von Peter Thielmann? Der Sprecher der Haugenstein-Bewohner fordert neue Impulse, um die Potenziale der Stadt Horb zu heben. "Wenn jetzt mit Horb nichts passiert, dann geht es unter." Seine Ideen sind mehr Grün in Horb. Gegebenenfalls durch eine Baumschutzsatzung. Mehr Events neben den Ritterspielen. Neue touristische Attraktionen. Thielmann: "Man könnte ein Seil zum Rüberrutschen zwischen Rauschbart und Nordstetten spannen."

Dazu fordert er neue Impulse in der Jugendarbeit: "Ehrenamtliche, wie beispielsweise Rentner, sollten den Jugendlichen Werkstätten anbieten. Unter anderem um an Mofas oder Autos zu schrauben." Er fordert mehr Familienplätze – wo Eltern Kaffee trinken können und die Kinder spielen. Thielmann hat, so sagt er, auch einen Investoren an der Hand, der Sozialwohnungen beim Haugenstein bauen will: "So etwas braucht Horb unbedingt."

Warum überlegt er jetzt, die Kandidatur zum Oberbürgermeister zurückzuziehen? Fakt ist: Öffentlich hatte es immer nach Streit zwischen Thielmann und Rosenberger ausgesehen. Der OB hatte immer bezweifelt, dass Thielmann die Legitimation hat, für alle Haugenstein-Bewohner zu sprechen.

Thielmann: "Ich wurde nicht nur von einer Versammlung, die andere einberufen hatten, zum Sprecher gewählt. Sondern ich habe auch weitreichende Vollmachten bekommen." Inhalt der Vollmacht: "Herr Thielmann darf als unser Sprecher und Berater mit Vertretern der Presse sowie mit Mitarbeitern der Justiz und der Behörden auftreten." Datum: 24. Oktober 2016. Thielmann sei Rosenberger nicht böse. "Mir war es wichtig, das Vertrauen der Haugenstein-Bewohner zu genießen. Und ich finde es wichtig, dass wir alle gemeinsam es offenbar geschafft haben, dass die Stadt das Heizkraftwerk kauft. Damit dürfte der langjährige Streit um die Nebenkostenabrechnungen vorbei sein."

Bei der Eigentümerversammlung in Bildechingen hatte Rosenberger Thielmann des Raumes verwiesen. Begründung: Es seien nur Eigentümer eingeladen. Thielmann: "Ich bin damals freiwillig gegangen. Ich habe keinen Stolz. Mir kommt es darauf an, etwas zu erreichen, was für die Mehrheit besser ist. Und das hat diese Eigentümerversammlung offenbar geschafft."