"Wir haben noch einmal nachgeordert": Heiderose Raible ist mit dem Weihnachtsgeschäft bislang sehr zufrieden. Fotos: Hopp Foto: Schwarzwälder Bote

Einkaufen und Genießen: Handel bisher zufrieden / Adventssternle alle weg / Glühweinbude ein Hit

Wilde Gerüchte um den Marktplatz, Hochzeit an den Kassen: Der Horber Handel geht in den Endspurt des so wichtigen Weihnachtsgeschäftes. Eine vorläufige Bilanz.

Horb. Heiderose Raible schaut ganz entspannt zwischen dem herrlichen Christbaumschmuck in ihren "Wohnideen" in die Kamera. Auch sie ist von den wilden Gerüchten rund um den Marktplatz betroffen: Angeblich soll sie überlegen, mit ihrem Geschäft rund um Wohnkultur und guten Geschmack aufzuhören.

Raible: "An diesen Gerüchten ist nichts dran. Ich mache weiter. Was allerdings stimmt: Mein Mann Bruno sucht jetzt einen Nachfolger für seine Schreinerei."

Sie ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft. Heiderose Raible: "Es ging schon bei der Langen Nacht der Lichter los. Viele Kunden haben sich ihre Einkäufe gleich in Weihnachtspapier einpacken lassen. Und seitdem ging es gut weiter: Windlichter, Engel, Wolldecken und Kissen sind der Renner. Wir haben noch einmal nachgeordert!"

Auch City-Manager Thomas Kreidler ist mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäftes bisher sehr zufrieden: "Für eine konkrete Abfrage ist es derzeit noch zu früh. Es ist aber zu beobachten, dass es in den Geschäften seit einer Woche richtig anzieht – es ist deutlich mehr los. Je näher es vor Heiligabend ist, desto eher kaufen die Kunden in Horb lokal ein. Weil sie sich den Trubel in den Städten sparen wollen."

Ein weiteres Indiz für ein gutes Weihnachtsgeschäft, so Kreidler: "Ich musste ständig die Horber Adventssternle nachliefern. Inzwischen sind alle 20 000 georderten Stern-Aufkleber weg. Weil die 46 Geschäfte diese den Kunden bei jedem Einkauf ausgeben, kann man das auch als Indiz sehen, dass das Weihnachtsgeschäft gut läuft." Im letzten Jahr wurden deutlich weniger Horber Adventssterne geordert, so Kreidler.

Auch schon jetzt "sensationell gut": Der City-Gutschein. Kaufen und verschenken, und der Beschenkte kann sie in 52 Geschäften einlösen. Kreidler: "Gutscheine sind ohnehin im Trend. Und der City-Gutschein steigert sich weiter. Ganz grob geschätzt, werden wir den Umsatz in diesem Jahr an ausgegebenen City-Gutscheinen verdoppeln!"

Und was macht die Glühwein-Bude? Der Mini-Weihnachtsmarkt am Wochenende vor der Polizei? Dafür verteilen die Händler von Horb Aktiv für gute Kunden auch Glühwein-Gutscheine. Kreidler: "Am letzten Wochenende lief das richtig gut. Freitag war es richtig voll, Samstagmorgen um 10 Uhr kam schon der erste Kunde und wollte einen Gutschein einlösen. Die Aktion ist gut eingeschlagen, die kann man ausbauen!"

Und auch der Blick zum Himmel stimmt den City-Manager hoffnungsfroh für den Shopping-Endspurt zu Weihnachten: "Bei so einem Sauwetter wird der Trend noch verstärkt, dass viele Horber Kunden eben nicht in die Großstadt fahren, sondern vor Ort einkaufen. Wir haben deshalb allen Händlern empfohlen, am heutigen Samstag mindestens bis 14 Uhr zu öffnen."

Fakt ist: Bei Heiderose Raible kann man heute sogar bis 17 Uhr einkaufen. Und Heiligabend – wie in vielen Geschäften, bis 14 Uhr.

Gebäudeensemble des Café Kipp steht zum Verkauf

Nur gegenüber im Café Kipp klingelt zu Weihnachten keine Kasse mehr. Kipp hatte seine beliebte Gastro im Sommer zugemacht. Noch einmal auf dem Horber Advent seine Leckereien verkauft. Jetzt hängen im Schaufenster Ausdrucke des Immobilienmaklers von Poll: "Unikat. Werden Sie Teil der Horber Stadtsilhouette". 15 Zimmer, 490 Quadratmeter Wohnfläche. Ausbaureserven. Kaufpreis: 395 000 Euro.

Auch hier gibt es Gerüchte: Die Schilder braucht es gar nicht mehr, weil Helmut Kipp einen Nachfolger gefunden hat. Stimmt das? Helmut Kipp sagt: "Leider nein. Bisher habe ich noch keinen Nachfolger gefunden. Wir sind dabei, das Objekt zu verkaufen."