Unternehmen wurde auf der Neckarwoche böse mitgespielt. Kunden erhalten lästige Anrufe.

Horb - "Möchten Sie einen Mini gewinnen?" – mit dieser angeblichen Attraktion lockte ein Team direkt vor dem Messegelände der Neckarwoche. Seit einigen Tagen erleben diejenigen, die die Karten ausgefüllt haben, ihr blaues Wunder: Sie erhalten einige Anrufe mit Gewinnspielwerbung und Zeitschriften-Abo-Verkauf. Die angeblichen "Glücksbringer" hatten es nur auf die Kontaktdaten der Besucher abgesehen.

Bernd Gall ist richtig bedient. Denn die ahg in Horb hat nichts mit dieser fiesen Masche zu tun. Doch seit einigen Tagen melden sich einige frustrierte Kunden. 15 haben sich beim Filialleiter Gall persönlich gemeldet. "Die Dunkelziffer ist sicherlich deutlich höher." Besonders dreist war, dass sich die "Adressdiebe" direkt vor dem ahg-Stand auf der Neckarwoche aufgestellt hatten. Da viele den Mini direkt mit der ahg in Verbindung brachten, gingen sie davon aus, dass es sich um ein Gewinnspiel des Horber Unternehmens handelt. Auf der Neckarwoche hatte die ahg auch mit der Marke Mini besonders geworben und sogar Probefahrten angeboten.

Für die ahg ist das ein richtiger "Imageschaden". "Uns ist es deshalb wichtig, an die Öffentichkeit zu gehen, und darüber zu informieren, dass wir damit überhaupt nichts zu tun hatten", so Gall.

Der ahg-Filialleiter hatte eigentlich sofort gehandelt, als ihm diese Aktion auf der Neckarwoche auffiel. Er schnappte sich eine der Karten und ging zur Messeleitung. Doch die konnte nicht viel ausrichten. "Sie haben mir gesagt, dass sie nicht einschreiten können, weil diese Aktion außerhalb des Messegeländes geschah.

Dass die jetzigen Anrufe tatsächlich mit dem "Gewinnspiel" in Zusammenhang steht, konnte eine Kundin Gall bestätigen. Denn diese habe ein falsches Geburtsdatum angegeben. Bei den Anrufen wurde dann genau dieses Geburtsdatum angegeben. Wenn das Telefon klingelt, erscheinen Telefonnummern aus Berlin, Köln und anderen Städten. Ein klares Indiz, dass die Kontaktdaten an verschiedene obskure Firmen verkauft wurden.

Diese Art der unlauteren Kontaktendatenbeschaffung scheint ein neuer Trend zu werden. "Wir haben einen Promoter, der viel auf Messen ist, und uns von ähnlichen Fällen berichtet hat."

Besonders ärgerlich für Gall ist, dass man auch im Nachhinein nichts gegen diese Masche tun kann. "Wir können nur warnen und den Menschen sagen, dass sie künftig besonders darauf achten sollen, von wem dieses Gewinnspiel tatsächlich kommt." Würde man so etwas noch einmal erleben, würde man die Kunden direkt am Stand informieren.