Die Ortschaftsräte von Hopfau und Dürrenmettstetten lachen, finden aber den Straßenbelag auf der Kreisstraße 5513 trotzdem nur mittelmäßig Foto: Günther

Hopfau und Dürrenmettstetten wollen, dass der Kreis die Straße zwischen den Orten erneuert. Der droht bald die Vollsperrung. Aber nicht wegen ihres Zustands.

Sulz-Dürrenmettstetten/Sulz-Hopfau - Eingeladen zum Ortstermin war auch ein Vertreter der Straßenverkehrsbehörde beim Landkreis, doch der hat kurzfristig abgesagt. Gekommen sind aber fast vollzählig die Ortschaftsräte von Hopfau und von Dürrenmettstetten zum Treffpunkt an der Kreisstraße 5513 bei der Einfahrt zum Wanderparkplatz Lindental. Denn hier findet ein Teil der Ortschaftsratssitzungen statt. Besichtigt wird die Straße. Und mit der sind die Anwesenden schon lange unzufrieden, allen voran Thomas Mutschler, Ortsvorsteher von Hopfau, und Siegfried Dölker, sein Kollege aus Dürrenmettstetten.

"Spritzteerung" nennt sich das, was da im Sommer auf den mit Rissen und Schlaglöchern übersäten maroden Straßenbelag aufgebracht wurde. Eine dünne Bitumenschicht kam auf die Oberfläche, anschließend verteilten Bauarbeiter auf dem noch weichen Material Schotter, der sich dann im Bitumen festsetzte. Oder eben auch nicht, wie jeder am Prasseln der kleinen Steinchen in den Radkästen hören kann, der die Straße schneller als mit Schrittgeschwindigkeit entlangfährt.

Kompletter Neubau unumgänglich

Diese Lösung kommentieren die beiden Ortsvorsteher mit Kopfschütteln. "Wenn hier der Schwerlastverkehr drüber geht", sagt Thomas Mutschler, und er denkt dabei insbesondere an die landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge, "dann sieht das in ein paar Monaten wieder so aus wie früher." Zwinkernd, aber nicht ganz unernst fügt er hinzu: "Früher haben wir gefordert, dass das nicht mehr die schlechteste Straße im Landkreis sein soll. Jetzt fordern wir, dass es nicht mehr die zweitschlechteste sein soll."

Auch Siegfried Dölker glaubt, dass ein kompletter Neubau der Straße in den nächsten Jahren unumgänglich sei. Natürlich wünscht er sich das eher für die nächste Woche als für das nächste Jahr. Aber realistisch sei, dass bis zu einer Entscheidung und dem Bau noch Zeit ins Land geht.

Ganz billig, auch da sind die Ortsvorsteher sich einig, würde ein Neubau wohl nicht werden. "Das ist selbstverständlich ein Millionenprojekt", sagt Thomas Mutschler, "in den siebenstelligen Bereich kommen wir da ganz sicher." Es dreht sich immerhin um eine Strecke von etwas mehr als 3,5 Kilometern. Und auf dieser Distanz müssen von Hopfau nach Dürrenmettstetten auch noch mehr als 200 Höhenmeter überwunden werden.

Kreis Freudenstadt war fleißig

Daher schlängelt sich die Kreisstraße in alpin anmutenden Serpentinen auf die Dürrenmettstetter Höhe. Und die drei Spitzkehren auf diesem Weg werden ein teures Problem werden. Zahlen müsste für alles der Landkreis.

Gerechtfertigt sei die Investition jedenfalls, finden die Ortsvorsteher. Thomas Mutschler und Siegfried Dölker verweisen auf die Straßen von Dürrenmettstetten nach Dettingen und nach Oberiflingen, die jetzt gerade gründlich saniert wurden – vom dort zuständigen Kreis Freudenstadt allerdings. Daran, finden die Ortsvorsteher, könnte sich der Landkreis Rottweil ja mal ein Beispiel nehmen. "Da ist unsere Erwartungshaltung klar", sagt Thomas Mutschler.

Vollsperrung kommt – Termin noch unklar

Aus einem ganz anderen Grund werden sich Hopfauer und Dürrenmettstettener demnächst auf eine kurzfristige Vollsperrung der K 5513 einstellen müssen. Schon länger dringend nötig, befanden die Ortsvorsteher, sei ein Holzsicherungshub entlang der Straße im Wald: Einige Bäume müssen gefällt werden, bevor sie von selbst fallen.

Da immerhin hat die K 5513 die Priorität zwei – das heißt, die Forstverwaltung wird sie sich als übernächstes vornehmen. Vorher kommt nur noch die Straße von Hopfau nach Brachfeld an die Reihe.