Bei der Hauptversammlung der FBG Schramberg-Aichhalden-Hardt-Eschbronn im Gasthaus Adler Aichhalden erfuhren die privaten Waldbesitzer von Gebietsleiterin Verena Strasdeit (links) wichtige Hinweise zur forstlichen Förderung. Foto: Herzog

Neues zum Holzmarkt und zur Waldförderung erfuhren die Waldbesitzer bei der Hauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Schramberg-Aichhalden-Hardt-Eschbronn im „Adler“.

Nach Auskunft von Verena Strasdeit, Gebietsleiterin Schwarzwald-Neckar des Forstamts Rottweil, sind für das laufende Jahr noch genügend Fördermittel vorhanden. Für 2024 stünden voraussichtlich weniger zur Verfügung.

„Wer also noch pflanzen will, muss das jetzt tun, weil im Herbst die Zeit für die Beantragung der Förderung nicht reicht“, klärte Strasdeit auf. Die Förderung Teil F „Extremwetterereignisse“ ende dieses Jahr.

Vor Beginn einer Maßnahme müsse zwingend eine formlose Anzeige per E-Mail an die Revierleitung erfolgen, in der Flurstücke, Gemeinde, voraussichtliche Holzmenge und Beginn der Schadholzaufarbeitung sowie die Schadursache angegeben sind. Nur tatsächliches Schadholz sei förderfähig.

Bodenschutzkalkung geplant

Die schriftliche Antragstellung vor Maßnahmenbeginn gelte auch für die Erst- und Wiederaufforstung. Das bisherige Verhältnis 40 Prozent Laubholz und 60 Prozent Nadelholz werde sich ab 2024 ändern, der Laubholzanteil dann höher sein, schilderte die Gebietsleiterin.

Für 2024 plane das Forstamt eine Bodenschutzkalkung im Revier Schramberg, südlicher Teil, und 2025 im nördlichen Teil zusammen mit den Revieren Schiltach und Schenkenzell. „Das Forstamt wird auf die Waldbesitzer zukommen“, informierte die Forstexpertin, die auch die Kriterien einer Bundesförderung erläuterte.

Angesichts der Vorgaben wie Verzicht auf Kahlschlag und Düngung, Anreicherung von Totholz und Verbesserung des Wasserhaushalts kam Strasdeit zu folgendem Fazit: „Das muss jeder Waldbesitzer für sich entscheiden und will gut überlegt sein. Bei Fragen ist aber nicht das Forstamt zuständig, sondern der Bund“.

Über Aktuelles vom Holzmarkt berichtete Thomas Weisser von der Forstlichen Vereinigung Schwarzwald (FVS). Ihm zufolge hat der Ukraine-Krieg weiterhin Auswirkungen auf die Holzvermarktung. Es herrsche nach wie vor Unsicherheit im Markt, eine Stabilisierung deute sich zumindest an. „Wir haben für das zweite Quartal ab Mai bei Verträgen erste Abschlüsse für 115 Euro pro Festmeter im Leitsortiment, trotz gestiegener Beschaffungskosten. Das ist äußerst positiv“, verkündete Weisser.

Bauholz für bis zu 95 Euro je Festmeter

Auch im Starkholzbereich bestünde eine gute Abnahme, die Douglasie liege bei rund 130 Euro pro Festmeter. Industrie- und Papierholz mit Preisen von 65 Euro je Festmeter sei dagegen ins Stocken geraten, weil die Lager voll seien. Bauholz schwanke von 75 bis 95 Euro pro Festmeter, für Hackschnitzel werde vier bis acht Euro je Schütteraummeter bezahlt.

„Jetzt ist die Zeit gekommen, den Wald zu durchforsten, Frischholz planmäßig einzuschlagen und Jungbestandspflege zu betreiben“, lautete Weissers Empfehlung.

FBG-Vorsitzender Hubert Klausmann warnte jedoch: „Einfach nur die Motorsäge schnappen und in den Wald gehen, gehört der Vergangenheit an. Vorher muss abgeklärt sein, was gebraucht wird. Eine ordnungsgemäße Waldbewirtschaftung muss Vorrang vor Vermarktung haben“.

Mehr Holz verkauft

Wie aus dem Bericht von Kassierer Christian Dold hervorging, wickelte die FBG im vergangenen Jahr 216 (im Vorjahr 188) Holzverkäufe ab. Bei einer Gesamtmenge von 6500 Festmetern (5556) wurde ein Kaufpreis von 555 500 Euro (384 000) erzielt. Der Mitgliederstand hat sich zum Teil durch Hofübernahmen um sieben auf aktuell 476 Mitglieder erhöht, die eine Waldfläche von 2764 Hektar bewirtschaften.

Dold stellte sich nach 18-jähriger Tätigkeit berufsbedingt nicht mehr zur Wahl und wurde durch Jens Pfundstein abgelöst. Im Amt bestätigt wurden stellvertretender Vorsitzender Franz Schneider, Schriftführer Johannes Klausmann und Beisitzer Fritz Günter.

Mit Worten des Dankes und einem Gutschein verabschiedete der Vorsitzende den scheidenden Kassierer.