Wegen der hohen Waldbrandgefahr ist der Grillplatz im Röhlinwald derzeit gesperrt. Foto: Helen Moser

Ganz schnell kann das Unheil seinen Lauf nehmen: An heißen Sommertagen kann bereits ein kleiner Funke einen gefährlichen Brand auslösen. Daher ergreift die Stadtverwaltung St. Georgen eine Vorsichtsmaßnahme.

Die Sonne lacht, die Temperaturen sind angenehm warm und die Grillsaison ist in vollem Gange. Auch der Grillplatz im Röhlinwald, idyllisch auf einer Lichtung am Großbauernweg gelegen, gibt derzeit ein verlockendes Bild ab. Doch hier werden in den kommenden Tagen keine Würstchen auf dem Grill brutzeln. Denn genau die idyllische Lage ist Teil des Problems: Da die Grillstelle umgeben von Bäumen liegt, hat die St. Georgener Stadtverwaltung sie nun gesperrt.

Wieso darf der Grillplatz im Röhlinwald nicht benutzt werden?

Das Risiko eines Waldbrands wäre zu groß, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung zur Sperrung der Grillstelle. Hintergrund ist die anhaltende Trockenheit in der Region. Seit Wochen ist es sonnig und warm – Regen fiel derweil kaum. Fehlender Niederschlag, hohe Temperaturen, Wind und geringe Luftfeuchtigkeit – diese Mischung lässt das Risiko für Wald- und Flächenbrände nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in die Höhe schnellen.

Wie hoch ist das Waldbrandrisiko aktuell?

Für das Wochenende weist der DWD in seinem Waldbrandgefahrenindex für St. Georgen mit Stufe vier von fünf eine hohe Gefahr aus. Wie der Großteil Baden-Württembergs ist in diesen Tagen auch der Bereich rund um die Bergstadt rot eingefärbt.

Welche Regeln müssen beachtet werden?

Generell geht vom Faktor Mensch eine große Gefahr aus, was Waldbrände anbelangt – eine unachtsam weggeworfene Zigarette, ein falsch abgestelltes Fahrzeug, ein aus dem Ruder gelaufenes Grillfeuer oder herumliegende Glasscherben können schlimme Auswirkungen haben. „Ausgetrocknete Bodenvegetation oder Reisig in den Wäldern können schnell Feuer fangen“, erklärt die Stadtverwaltung St. Georgen hierzu in ihrer Mitteilung. „Besonders gefährlich ist dabei der Funkenflug, der offenes Feuer in der freien Natur zum unkalkulierbaren Risiko macht.“

Im Röhlinwald darf bis auf Weiteres nicht gegrillt werden. Foto: Helen Moser

Deshalb gilt im Wald von Anfang März bis Ende Oktober ein generelles Rauchverbot. Zudem darf im Wald kein Feuer gemacht werden. Auch am städtischen Grillplatz im Röhlinwald ist das Grillen derzeit untersagt. Darüber hinaus muss Müll vermieden werden, denn Glasflaschen und Scherben können einen Brand auslösen.

Eine Gefahr geht auch von Autos aus. Bereits nach einer kürzeren Fahrt kann es sein, dass der Katalysator des Fahrzeugs so heiß wird, dass sich Gras entzünden kann, wenn das Auto auf einer Wiese oder im Unterholz geparkt wird. Vor allem im Hochsommer sollten Autofahrer daher ausschließlich auf gekennzeichneten Parkplätzen auf dem Asphalt parken.

Wie geht es weiter?

Wie lange der Grillplatz im Röhlinwald gesperrt bleiben muss, kann Victoria Dillmann, Pressesprecherin der Stadtverwaltung St. Georgen, auf Anfrage unserer Redaktion noch nicht sagen. Das hänge von der weiteren Entwicklung des Wetters ab.

Für die kommende Woche ist in der Region Regen angesagt, was sich auch im Waldbrandgefahrenindex widerspiegelt. Der DWD weist für Montag noch eine mittlere Gefahr, also Stufe drei von fünf, aus, für Dienstag geht die Gefahrenprognose dann auf Stufe eins von fünf, also eine sehr geringe Gefahr, zurück.