Hochbeete, Taschen und Organisationshelfer haben Studierende der Hochschule Albstadt-Sigmaringen aus profanen Gurtbändern entwickelt – Manuela Bräuning, die betreuende Professorin, und Frank Bez von der Firma Carl Stahl (hinten) sind beeindruckt Foto: Korinth

Studierende der Hochschule Albstadt-Sigmaringen haben aus Gurtbändern der Herbrechtinger Firma Carl Stahl ganz unterschiedliche neue Produkte geschaffen.

Hängende Hochbeete, Organisationshelfer für zu Hause, die Werkstatt oder unterwegs, dazu Bausätze für modische Taschen – Studierende des sechsten und siebten Semesters der Textil- und Bekleidungstechnologie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen haben in überzeugender Manier demonstriert, wofür man Gurt- und Sicherheitsbänder, wie sie die Firma Carl Stahl aus Herbrechtingen herstellt, verwenden kann.

Gurtbänder finden im Regelfall eher profane Nutzung, aber Carl Stahl möchte sich neue Absatzmärkte für seine Produkte erschließen und hat sich deshalb auf die Suche nach ausgefalleneren Verwendungsmöglichkeiten gemacht. Auf diesem Wege kam die Zusammenarbeit mit der Hochschule zustande.

Die beteiligten Studierenden unternahmen eine Marktrecherche und sammelten erste Ideen: anschließend teilten sie sich in drei Gruppen auf, um ganz unterschiedliche Ideen weiterzuverfolgen. Sie brüten Ideen aus, verwarfen sie wieder, entwickelten neue und modifizierten sie, bis sie schließlich finalen Prototypen präsentieren konnten.

Für Wohnung und Balkongleichermaßen geeignet

Mit dem Trendthema „Urban Gardening“ hat sich das „Team Grün“ beschäftigt und für Menschen mit wenig Platz und ohne Garten ein mehrgeschossiges hängendes Hochbeet entwickelt, das sowohl wohnungs- als auch balkontauglich ist.

Rankhilfen lassen sich flexibel einbauen, und auch an die künstliche Beleuchtung zur Wachstumsförderung wurde gedacht. Die Größe ist flexibel modifizierbar und das hängende Hochbeet dank der robusten Materialien der Firma Stahl stabil, wetterbeständig und dabei leicht.

Das „Team Tasche“ hat verschiedene Bausätze für Taschen entworfen, die man zu Hause selber zusammensetzen kann – mit Bauanleitung, versteht sich.

Der Nutzer muss nichttextil vorbelastet sein

Die Taschen bestehen ausschließlich aus Restposten der Firma Stahl; sie sind langlebig und robust und können ohne Nähmaschine und irgendwelche textiltechnischen Vorkenntnisse in rund einer Stunde zusammengefügt werden.

Das „Team Orga“ schließlich hat aus Gurt- und Gummibändern von Hand eine Organisationswand gewebt. Diese bietet jede Menge Stauraum für Werkzeug, Fotos, Schreibutensilien und anderes mehr und kann zu Hause ebenso aufgehängt werden wie in der Werkstatt oder im Transporter. „Es kommen so gut wie alle Oberflächen in Frage“, versichert Studentin Tugce Sarikaya, die Sprecherin der Gruppe. Frank Bez, Leiter der Entwicklungsabteilung bei Carl Stahl, war angesichts der Vielzahl kreativer Lösungen sehr beeindruckt, ja begeistert: „Wirklich sensationelle Ideen – ich bin überrascht, was man aus unseren Produkten alles machen und wie viel Leben man einem Gurtband einhauchen kann.“

Bez hofft nun, dass der eine oder andere unter den Studierenden Lust hat, seine vielversprechenden Ideen weiterzuverfolgen – „vielleicht in Gestalt einer Bachelorarbeit“.