Die Bilder werden den historischen, hier etwa um 1890, gegenübergestellt. Foto: Stadt Schiltach

"Wenn die Menschen nicht ins Museum dürfen, dann bringen wir doch ein bisschen Geschichte zu ihnen nach Hause" – das dachte sich Andreas Morgenstern und präsentiert den neuen historischen Bildband "Schiltach – einst und heute".

Schiltach - Der Schiltacher Museumsleiter und Stadtarchivar hatte sich gefreut, dass das "Museum am Markt" und das Schüttesägemuseum pünktlich zu Ostern endlich in die Saison starten konnten (wir berichteten). Doch die Freude währte nicht lange: Aufgrund der wieder gestiegenen Corona-Infektionszahlen im Landkreis sind die Museum inzwischen wieder geschlossen. So muss auch die Sonderausstellung "Faszination Sammelbild. Die ganze Welt daheim" im "Museum am Markt" weiter auf Besucher warten.

"Schiltach – einst und heute"

Andreas Morgenstern nutzt die Zeit nun anderweitig und präsentiert druckfrisch den neuen Bildband über das Flößerstädtle. "Schiltach – einst und heute" heißt die neueste Publikation der Stadt Schiltach, in diesen Tagen erschienen im Verlag Regionalkultur.

Der Titel ist dabei Programm, erklärt Morgenstern: Historischen Aufnahmen aus Schiltach und Lehengericht vom 19. Jahrhundert bis in die 1960er-Jahre sind darin aktuelle Blicke auf das gleiche Motiv gegenübergestellt worden. "Das Miteinander von historischem Stadtbild und Moderne wird auf diese Weise eindrücklich sichtbar", erklärt er.

An vielen Stellen ist die über Jahrhunderte gewachsene Struktur der Häuser noch heute unübersehbar, an anderen Stellen wurde und wird gebaut, werden alte Häuser erneuert oder manchmal auch abgerissen. Das typische Fachwerk wurde an zahlreichen Gebäuden wieder freigelegt und erstrahlt in neuer Schönheit. "Die schrittweisen Veränderungen nehmen wir aber kaum wahr. Sie sind Teil des Alltags. Grund genug für diesen Alt-Neu-Vergleich", sagt Morgenstern zur Idee hinter dem Buch. Vom gleichen Standort der alten Bilder aus sind auch die neuen Aufnahmen entstanden – fotografiert von Bürgermeister Thomas Haas.

"Architektonisches Juwel"

"Die knapp beschriebenen Aufnahmen dokumentieren den Wandel der Stadt, aber auch manche verblüffende Kontinuität. Im Ergebnis zeigt Schiltach sich heute dank der unter Bürgermeister Peter Rottenburger angestoßenen behutsamen Stadtsanierung seit den 1970er-Jahren als ein architektonisches Juwel", umschreibt Morgensten. Die Bilder würden so nicht nur zum Schwelgen in den historischen Aufnahmen einladen, "sie weisen auch den Weg in das moderne Schiltach der Gegenwart".

Das Buch mit 159 meist farbigen Abbildungen kann über die Museen der Stadt Schiltach, in der Tourist-Info im Rathaus, in der Finanzverwaltung im Lehengerichter Rathaus und im Buchhandel erworben werden.