Ein Feuerwehrauto. Der Landkreis investiert weiter in den Bevölkerungsschutz. Foto: Pixabay

Der Zollernalbkreis will in den nächsten Jahren 1,6 Millionen Euro in den Bevölkerungsschutz investieren. Das geht aus einer aktuellen Auflistung hervor.

Zollernalbkreis - Der Zollernalbkreis will rund 1,6 Millionen Euro bis 2026 für Feuerwehren und Katastrophenschutz investieren. Über den entsprechenden Bedarfsplan berät nach dem Ausschuss für Umwelt und Technik nun der Kreistag am Montag, 7. Februar. Der Bedarfsplan, den Kreisbrandmeister Stefan Hermann, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz, erstellt hat, wird zum zweiten Mal fortgeschrieben. Darin sind Vorschläge für die Beschaffung von Fahrzeugen und Material enthalten. Die neue Periode dauert bis 2026. Laut Hermann sind in dem aktualisierten Plan auch Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eingeflossen.

Atemschutzreserve wird modernisiert

Hermann zieht zunächst eine Bilanz dessen, was in den vergangenen Jahren in Sachen Katastrophenschutz erreicht worden ist, etwa Gefahrstoffzüge mit Abrollbehältern mit spezieller Ausrüstung. Für die Dekontamination soll laut Hermann ein dafür vorgesehenes Fahrzeug der Feuerwehr Balingen ersetzt werden. Schon in die Wege geleitet ist auch die Beschaffung eines Abrollbehälters Aufenthalt, der für die Erholung der Helferinnen und Helfer bei großen Einsätzen und bei Großveranstaltungen verwendet wird. Vorgesehen ist auch die Modernisierung der Atemschutzreserve der Feuerwehren Albstadt, Balingen und Hechingen und die Aufstockung von Einsatzmitteln und Verbrauchsgütern. Diese werden in Containern verstaut, die schnell an den Einsatzort gebracht werden können.

Ausbau der Notstromversorgung

Der Kreisbrandmeister macht auch darauf aufmerksam, dass Feuerwehrhäuser mit eigener Notstromversorgung beim Ausfall von Strom und Telekommunikation als Anlaufpunkte für die Bevölkerung dienen sollen. Die Städte und Gemeinden sollen festlegen, ob Rathäuser und andere Einrichtungen ebenfalls eine Notstromversorgung erhalten sollen. Auch Treibstoff wird für den Ernstfall vorgehalten, bei Bauhöfen, Feuerwehrhäusern oder Straßenmeistereien. Der Landkreis will bei der Straßenmeisterei eine Notstromversorgung für die Tankstelle einrichten; Kostenpunkt: jeweils 30 000 Euro in den Jahren 2023 und 2025. Außerdem ist laut Kreisverwaltung eine Finanzierung des nachträglichen Einbaus einer externen Stromeinspeisung für öffentliche Tankstellen geplant. Hierfür ist im Jahr 2026 ein Betrag von 150 000 Euro vorgesehen.

Für den Fall, dass Trinkwasser verunreinigt würde, beschafft der Kreis 2025 für 15 000 Euro ein System für die Bevorratung von Trinkwasser für das Landratsamt und Einheiten des Katastrophenschutzes, dazu einen Kühlanhänger für den Transport von Wasser und Lebensmitteln.

Rettungswinde für Hubschrauber

Für die mögliche Stationierung eines Rettungshubschraubers hat der Landkreis bereits mögliche Standorte gemeldet. Er wird sich 2026 mit 120 000 Euro bei der Beschaffung einer Rettungswinde beteiligen. 150 000 Euro sind 2025 für einen Geländewagen für die Großtierrettung vorgesehen.

Bei Wasserrettungseinsätzen werden Taucher der DLRG und der Feuerwehr aus benachbarten Landkreisen eingesetzt. Es sollen bei den Feuerwehren im Kreis Strömungsretter ausgebildet werden, für die 2023 und 2024 jeweils 30 000 Euro für Ausrüstung ausgegeben wird, und die Arbeit der verschiedenen Rettungsorganisationen soll besser koordiniert werden. Die vorhandenen Boote werden mit Außenbordmotoren und Plattformen für einen Antrieb mit Motorlüftern ausgestattet.

Löschfahrzeug für Schule in Balingen

Die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen erhält ein 2017 gebraucht beschafftes Löschfahrzeug für das Schulfach Feuerwehr-Grundausbildung. 2025 ist zur Ersatzbeschaffung oder zur Reparatur und Ergänzung der Ausstattung ein Betrag von 25 000 Euro vorgesehen, plant Hermann.

Neben Warn-Apps und Social Media setzt das Amt für Bevölkerungsschutz wieder auf ein altbewährtes Mittel: Sirenen. Diese werden in den Gemeinden im Kreis installiert und für 500.000 Euro bezuschusst. Ergänzend werden 2025 für 20 000 Euro mobile Hochleistungs-Lautsprecheranlagen beschafft.

Technisch aufgerüstet werden nicht nur die Kommunikationsmittel, sondern auch die Fahrzeuge. Es ist geplant, 2023 für 100 000 Euro fünf Quads anzuschaffen. Dazu soll jeder Sektor ein geländegängiges leichtes Transportfahrzeug bekommen. 2024 sind dafür 300 000 Euro vorgesehen.