Die SACS-Geschäftsführer Achim Mayenberger und Oliver Dratius spenden 20 000 Euro für die Ukrainehilfe des Landkreises. Darüber freut sich auch Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner (Mitte). Foto: Lück

Fröhlich lässt Bürgermeister Ferdinand Truffner den Scheck von SACS Aerospace in die Luft abheben: Die Geschäftsführer Achim Mayenberger und Oliver Dratius spenden 20 000 Euro für die Ukrainehilfe des Landkreises.

Empfingen - Der Himmel ist blau, die Firma hatte am 1. März 20-jähriges Jubiläum. Geschäftsführer Mayenberger: "Weil durch Corona keine große Feier möglich ist, haben wir 20 000 Euro aus unseren Firmenmitteln beigesteuert. Aber kein Angst: Die große Feier für unsere 160 Mitarbeiter ist auf das 25-Jährige verschoben. Derzeit sehen wir auch keinen Anlass dazu."

Denn: Der Krieg in der Ukraine – er bewegt auch die SACS. Die Empfinger sind Zulieferer der Luft- und Raumfahrtindustrie. Fertigen Teile für Kabinen, Cockpits und Satelliten. Die Kunden unter anderem: Airbus, Boeing, Bombardier, Diehl Aviation.

Lieferungen nach Russland nicht möglich

Mayenberger: "Durch die Embargos können wir unsere Kunden in Russland derzeit nicht beliefern. Unsere Gedanken sind aber bei den Menschen in der Ukraine, die auf der Flucht sind und Hilfe brauchen. Deshalb haben wir die 20 000 Euro gespendet."

Trotz Embargo: Die Aussichten für SACS – dürften doch gar nicht so schlecht sein, weil jetzt ja auch die Bundesregierung angesichts des Ukraine-Kriegs den Verteidigungsetat erhöht – oder?

Oliver Dratius: "Die Frage ist, ob die europäische Industrie davon profitiert oder die USA. Beim Flugzeug hat sich die Bundesregierung schon für das Kampfflugzeug aus den USA entschieden. Ohnehin erwarten aus der Ansiedlung des DLR-Forschungszentrums in Empfingen deutlich mehr Impulse."

Vorfreude auf das DLR-Testzentrum

Dratius: "Davon profitieren wir, wenn hier das Testzentrum der DLR hinkommt. Derzeit bringen wir unsere Teile ins Testzentrum nach Dresden. Wenn wir direkt vor Ort testen könnten, ist das natürlich viel interessanter für unsere Kunden. Das wäre die Konzentration des Know-Hows in Empfingen. Denn wir konstruieren als Zulieferer die Leichtbauteile nicht nur, sondern sorgen auch dafür, dass sie den qualifizierten Anforderungen der Serienhersteller genügen."

Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner hofft, dass sich mit dem DLR-Testzentrum auch entsprechende Industrie im neuen interkommunalen Gewerbegebiet ansiedelt. 2015 hatte SACS Aerospace den neuen Standort an der Autobahn in Empfingen bezogen.