Seit Jahren kommunizieren Herzogin Meghan und ihr Vater Thomas Markle nur noch über und nicht mehr miteinander. Foto: imago images/Parsons Media/Andrew Parsons / i-Images

Seit Jahren führt Thomas Markle eine persönliche Fehde gegen seine Tochter und seinen Schwiegersohn. Seit jüngstem betreibt der Vater von Herzogin Meghan einen Youtube-Kanal.

Sechs Minuten lang muss das Publikum warten, bis das kommt, wofür die Besucher des Youtube-Kanals „Remarkable Friendship“ vermutlich da sind: Kleine Gemeinheiten gegen Herzogin Meghan und Prinz Harry. Zunächst legen Thomas Markle, der 77-jährige Vater der Herzogin, und sein Freund Karl Larsen ihre Sicht auf die Oscar-Ohrfeige dar.

Dann gibt Larsen seinem Freund Markle das Stichwort: Er sei „schockiert und entsetzt“, dass Harry nicht an der Gedenkfeier für seinen 2021 verstorbenen Großvater Prinz Philip in der Westminster Abbey teilgenommen habe. „Ganz genau“, stimmt Thomas Markle zu und sagt dann, „dass sie nicht gekommen sind, ist ein Schlag ins Gesicht der Queen.“ Das britische Volk werde den Sussexes nicht vergeben. „Offenbar hielt es Harry für wichtiger, mit seinen Hunden am Strand spazieren zu gehen.“ Der Prinz hatte vor dem Gedenkgottesdienst mitgeteilt, er komme wegen Sorgen um seine persönliche Sicherheit nicht nach London.

Ein neuer Tiefpunkt in einer zerrütteten Beziehung

Seit knapp einem Monat veröffentlichen Markle und Larson auf ihrem Kanal Videos, in denen sie vor allem über Meghan und Harry sprechen, mit denen der 77-jährige ehemalige Lichtregisseur seit Jahren nur noch über die Medien kommuniziert. „Remarkable Friendship“ ist ein neuer Tiefpunkt in einer Vater-Tochter-Beziehung, die man nur als zerrüttet bezeichnen kann.

Thomas Markle führt seit Jahren eine auf öffentlicher Bühne ausgetragene Privatfehde gegen seine 40-jährige Tochter. Ein Brief von Meghan an ihren Vater (geschrieben vor ihrer Hochzeit im Jahr 2018) fand seinen Weg in die „Mail on Sunday“ – die Herzogin klagte gegen die Veröffentlichung und gewann.

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Der US-Amerikaner gibt Interviews, tourt durchs britische Frühstücksfernsehen und ist dabei ein Garant für bösartige Zitate über die Sussexes. Die gleichermaßen traurige wie verdrehte Logik dahinter: Markle will seine Tochter sprechen, endlich seine Enkel sehen – und versucht Meghan und Harry mit seinen Auftritten zu Zugeständnissen bewegen. Bislang ist nicht zu sehen, dass seine Strategie aufgehen würde. Die Sussexes sind längst dazu übergegangen, Markle zu ignorieren.

Wer wird da von wem benutzt?

Und nun der Youtube-Kanal: Thomas Markle gibt sich dort als Queen-Versteher – dabei ist er Elizabeth II. noch nie persönlich begegnet. Die beiden sitzen vor einem Foto der britischen Königin und „Union Jack“-Holzpanel. Larsen, ein Eventfotograf und Paparazzi, fungiert als Stichwortgeber, der immer neue Bösartigkeiten aus dem 77-Jährigen herauskitzelt.

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Larsen ist nach Angaben des Duos der erste Fotograf, der vor der Hochzeit der Sussexes Markle in seiner Wahlheimat Mexiko ausfindig machte. „Du hast mein Leben zerstört“, sagt Meghans Vater – nur halb scherzhaft. Larsen erzählt, er habe Markle drei Jahre lang bearbeitet, dass er dem Format zustimmt. Wer zuschaut, fragt sich unwillkürlich, wer da von wem benutzt wird.

Markle wiederholt Gerüchte über Meghans „rothaarigen Ehemann“

Markle jedenfalls liefert. Meghans neuer Teaser zu ihrem Spotify-Podcast: „Sie klingt wütend – irgendwie gruselig.“ Ein Ausflug der Sussexes in ein japanisches Restaurant in L.A.: „Harry mag kein Sushi, er brachte sein eigenes Steak mit.“ Im Großen und Ganzen repetieren Larsen und Markle die Schlagzeilen, die amerikanische und britische Klatschwebsites über den Prinzen und seine Frau verbreiten. Seinen Schwiegersohn, den er nie persönlich kennengelernt hat, nennt der 77-Jährige gern „the ginger husband“, den „rothaarigen Ehemann“.

Die Markle-Saga wird weitergehen: Mit neuen Youtube-Videos – und offenbar auch mit mehr Auseinandersetzungen vor Gericht. Ihre Halbschwester Samantha wirft der Herzogin vor, „falsche und böswillige Aussagen“ über sie gemacht zu haben. Thomas Markle hat angekündigt, seine ältere Tochter bei deren Verleumdungsklage gegen Meghan zu unterstützen.