Party zum Abschied. Die kleine Kneipe sucht neue Liebhaber. Pächterinnen eröffnen am Dreikönigstag Gasthaus Fecker.
Hechingen - Für das Café Klein in Hechingen endet wieder einmal eine Ära. Mit einer Party haben die Pächterinnen Pe Gantenbein-Mayer und Sandra Hirlinger dort am Dienstag ihren Abschied gefeiert.
Wie berichtet, werden die beiden das Gasthaus Fecker übernehmen. Mit einem Frühschoppen am Dreikönigstag, 6. Dezember, legen sie dort los, dann wollen sie dieses besondere Hechinger Lokal wieder so führen, dass es an altbekannte Zeiten anknüpfen kann. Statt feiner Küche und Speiselokal-Ambitionen sollen dann wieder Bierstengel, kleine Speisen, Hausmannskost und Vesper angeboten werden. Und wer nur ein Bier trinken will, ist dann auch willkommen.
Der Preis für diese von vielen Hechingern sehr begrüßte Entwicklung ist allerdings, dass das "Klein" dann zumindest für eine gewisse Zeit verwaist sein wird. Unter der Ägide der beiden Wirtinnen hatte es sich in den vergangenen Monaten zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Wie es dort weitergeht, steht derzeit noch nicht fest.
Rainer Bosch, der Eigentümer der Lokalität und legendärer Wirt aus "Klein"-Anfangszeiten, ist durchaus zuversichtlich, dass hier wieder neue Interessenten gefunden werden. Konkrete Kandidaten hat er aber noch nicht in der Hinterhand.
Bosch hat vor 20 Jahren dieses Mini-Gasthaus in der Altstadt aus der Taufe gehoben. Und trotz sehr beengten Platzverhältnissen hat er dort ein beachtliches Kulturprogramm auf die Beine gestellt. 150 Konzerte und 50 Ausstellungen hat er organisiert. 13 Jahre lang betrieb er das "Klein "gemeinsam mit seiner Partnerin Isa Krapfl. Nebenberuflich! Eine Belastung, die ihm dann zuviel wurde. Dann betrieben seine Kellnerinnen das Lokal eine Zeit lang in Eigenregie weiter, bis in Pe Gantenbein-Mayer und Sandra Hirlinger wieder zwei sehr erfolgreiche Pächterinnen dort das Zepter übernahmen.
Bosch hat zwar in der Vergangenheit durchaus immer wieder mit dem Gedanken gespielt, ob das Gebäude auch eine andere Verwendung finden könnte denn als Kneipe. Derzeit ist er aber entschlossen, die Gastronomie-Konzession zu behalten und neue Pächter zu finden, denn es liegt ihm am Herzen, dazu beizutragen, die Hechinger Oberstadt als gastliches Viertel zu gestalten und zu erhalten. Dass das "Klein" so klein ist, sieht er dabei eher als Vorteil dafür, dass hier ein Ort der Begegnung geschaffen werden kann.
Raucherkneipe oder Spielsalon schließt er als Nutzung aus, anderen Konzepten gegenüber aber ist er aufgeschlossen. Eigene Ambitionen, wieder hinter dem Tresen zu stehen, hat Bosch nicht. Er und seine Partnerin sind berufstätig, eine Doppelbelastung wie in alten Zeiten wollen sie sich nicht wieder aufbürden. Und Bosch ist auch durchaus zufrieden mit dem, was das "Klein" in den vergangenen Jahren geleistet hat. Dass mit den beiden Pächterinnen nun Wirtinnen ins "Fecker" wechseln, die dort auch hinpassen, habe seine Wurzeln ja auch ein kleines bisschen im "Klein", merkt er zufrieden an.