Bauausschuss: Senkrecht oder längs? Diskussionen um die neuen Parkplätze in der Schlossackerstraße

Der Bauausschuss hat beschlossen, an der Schlossackerstraße bei der Grundschule Parkplätze zu bauen. Die Mitglieder des Gremiums diskutierten lange, stellten Anträge zur Abstimmung – und stimmten zuletzt doch dem Vorschlag der Verwaltung zu.

Hechingen. Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen: Wer einen Stellplatz beim Hechinger Schulzentrum sucht, braucht Geduld. Und dazu kommt: Eltern lassen ihre Kinder entlang der Schlossackerstraße teils auf der Straße aussteigen, halten den Verkehr auf, und die Sicherheit für die aussteigenden Kinder ist fragwürdig.

Das Auto-Problem war daher Thema in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses vom Mittwochabend. Die Verwaltung hat einen Vorschlag zwar ausgearbeitet und präsentiert, doch das Gremium hat sich die Entscheidung darüber nicht leicht gemacht.

Am Ende stand eine Abstimmung mit zehn Ja-Stimmen und fünf Nein-Stimmen für eine leicht geänderte Version der Baumaßnahme. Demnach sollen auf der grünen Wiese bei der Grundschule weitere 20 Parkplätze entstehen. Auch die Bushaltestelle bei der Kaufmännischen Schule soll im Zuge der Bauarbeiten barrierefrei und behindertengerecht umgebaut werden, und der Gehweg zwischen der Bushaltestelle und dem neuen Grundschul-Parkplatz soll einen neuen Belag erhalten.

Für viele Mitglieder sind die Ausarbeitungen der Verwaltung, insbesondere im Hinblick auf die zusätzlichen Parkplätze, nicht durchweg nachvollziehbar gewesen. Rolf Ege (Freie Wähler) brachte etwa Längsparkplätze ins Spiel, weil diese sich besser für die Einrichtung einer "Kiss and go"-Zone eigneten (bei der Eltern ihre Kinder schnell aussteigen lassen und weiterfahren können). Sein Fraktionskollege, Stefan Löffler, meinte gar, dass die "doppelte Parkplatzfläche" für ihn denkbar sei, "wenn wir da oben schon anfangen, dann richtig". Ein Vorschlag, der im Verlaufe der Diskussion nicht weiter verfolgt worden ist.

Lutz Beck (CDU) hat mit Blick auf die vorgesehene "Kiss and go"-Zone indes einen weiteren Aspekt des Themas aufgebracht: "Wie viele Lehrer arbeiten dort?" Es gehe nicht nur um Bringen und Abholen der Kinder. Ege dazu: "Lehrer küssen nicht und gehen. Worüber reden wir eigentlich?" Jürgen Fischer (SPD) hatte eingeworfen, dass man doch erst diese Bringzone einrichten sollte – überlegen, wie es danach mit der Zahl der Parkplätze weitergeht, könne man in Zukunft immer noch. Er stellte den Antrag, nur Längsparkplätze einzurichten. Die Zustimmung dafür fiel jedoch verschwindend gering aus. Nur drei Ja-Stimmen hat sein Antrag erhalten. Auch Eges Antrag, je die Hälfte der Plätze senkrecht und längs einzurichten, hatte mit zehn Gegenstimmen keine Mehrheit.

Zuletzt blieb es beim Vorschlag der Verwaltung: 20 Stellplätze, senkrecht zur Straße anzulegen, mit noch näher zu definierender Nutzungsdauer. Die einzige wirksame Änderung setzte Almut Petersen (Bunte Liste) durch: Zur Sicherheit der Kinder wird der Gehweg um den neuen Parkplatz herumgeführt.

Was den neuen Belag des Gehwegs anbelangt, regte sie eine Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde an, zumal der Parkplatz beim Johanneskindergarten ohnehin sanierfällig sei. Ihr Vorschlag: Den Gehweg nach hinten verlegen, sodass Kinder, die zu Fuß zur Grundschule gehen, nicht den ein- und ausparkenden Autos in die Quere kommen. Die Erste Beigeordnete, Dorothee Müllges, sagte darauf, dass die Stadt in dieser Angelegenheit auf die Kirchengemeinde zugehen wolle. Die Kosten für das Projekt würden sich auf insgesamt rund 165 000 Euro belaufen. Die Stadt beabsichtigt, mit den Bauarbeiten im Juni dieses Jahres zu beginnen und die Fertigstellung ist für Ende des Monats November vorgesehen.