Hechingen hat viel Geschichte zu bieten, und das nicht nur im Mittelalter. Die Stadtführungen tragen dazu bei, dieses historische Erbe an die heutigen Einwohner zu vermitteln. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: Über 2000 Gäste lassen sich im Jahr 2015 durch Hechingen führen / Neues Programm liegt vor

Von Klaus Stopper

Alles dreht sich um Hechingen – zumindest bei den Stadtführungen, die im zu Ende gehenden Jahr ausgesprochen beliebt waren. Über 2000 Besucher wurden gezählt, berichtet Anke Gärtner.

Hechingen. Seit Mai ist sie städtische Tourismus- und Kulturbeauftragte, und eines hat Anke Gärtner fast von Anfang an erkannt: "Mit unseren Stadtführungen bietet Hechingen wirklich etwas, was es so nicht überall gibt."

So ist es wenig überraschend, sie einen dicken Packen druckfrischer Broschüren mit dem Titel "Die Zeit erzählt die besten Geschichten – Spannende Stadtführungen in und um Hechingen" im Gepäck haben wird, wenn sie im Januar zur Tourismusmesse CMT nach Stuttgart fährt. Drei Tage lang wird sie dort an einen Stand Werbung für Hechingen machen. Und unter anderem sollen dann auch die Stadtführungen für Messebesucher ein wichtiges Argument sein, doch mal einen Abstecher in die Zollerstadt zu unternehmen. Von Stuttgart, Tübingen oder Reutlingen aus ist das ja nicht allzuweit.

Die Hechinger Stadtführungen sind ja auch bislang keinesfalls ein Geheimtipp. Immerhin 1683 Gäste haben im Jahr 2015 eine Führung durch Hechingen gebucht, allein 408 waren es im Juni, 342 im September. Beides klassische Ausflugsmonate. Es nahmen allerdings nicht nur Gäste von außerhalb teil, sondern auch viele Hechinger, die zu Familienfeiern oder sonstigen Anlässen gerne mal einen Stadtführer buchen.

Noch mehr gilt das natürlich für die Themenstadtführungen. Barockkrippe St. Luzen, Kreuzweg St. Luzen, Justizviertel, Kloster Stetten, Friedhof Heiligkreuz – da gibt es auch für alteingesessene Hechinger immer wieder neue Aspekte ihrer Stadt zu erleben. "Alle diese Führungen sind kostenlos, und eine Anmeldung ist nicht notwendig", betont Anke Gärtner.

Auch für das kommende Jahr 2016 gibt es wieder ein Stadtführungsprogramm, dass beliebte Klassiker und interessante Erstlinge in sich vereint. Den Auftakt macht Ruthild Mangler am Samstag, 16. Januar, wenn sie ab 14.30 Uhr die Barockkrippe in St. Luzen erklärt. Ursula Stobitzer greift dagegen am Samstag, 30. Januar, ein aktuelleres Thema auf. Sie wird die "Entwicklung von Krankenhaus und Schulen in den 60ern" darlegen. Start ist um 14 Uhr am Schwanen-Kino. Am 31. Januar startet dann um 17.30 Uhr eine geführte Winderwanderung um Boll am Parkplatz Hangfuß am Ortsende von Boll.

Interessant klingt auch das Thema, das Ruthild Mangler am 28. Februar behandelt. "Die Gammertinger Straße und Umgebung – gestern und heute". Im März sind dann der Kreuzweg St. Luzen und das Justizviertel Führungsthemen, Schloß Lindich im April, und das Kloster St. Luzen sowie der Fürstengarten im Mai.

Im Juni wird es dann sportlich. Am Sonntag, 12. Juni, erzählt Rolf-Dieter Götting über den "Geburtsort Hechingen – der erste Fußball-Nationaltrainer Otto Nerz." Außerdem sind im Juni das Kloster Stetten und die Oberstadt Führungsthemen, im Juli gibt es eine Tour mit Nauf-Nab-Trauf-Bus und eine Führung durch herrschaftliche Residenzen.

Ein für viele unbekanntes geschichtliches Thema behandelt die Führung von Rolf-Dieter Götting am Sonntag, 14. August. Die "Auswirkungen des deutschen Kriegs von 1866 auf Hechingen" wird er erläutern. In dieser Zeit festigte Berlin militärisch seine Vorherrschaft über Süddeutschland, und die Hechinger Preußen waren da natürlich mit im Spiel.

Einer der bestbesuchten Führungen im Jahreslauf ist stets "Jüdisches Leben in Hechingen – auf den spuren jüdischer Bürger in der Oberstadt", die aus Anlass des Europäischen Tags der jüdischen Kultur stattfindet.

Einem berühmten Sohn der Stadt ist am 9. Oktober eine Führung gewidmet. Jörg Küster hat das Thema "Der Dramatiker Friedrich Wolf und sein Öhmchen – Stationen ihres Wirkens". Festes Schuhwerk wird empfohlen.

Über besondere Kriminalfälle in Hechingen informiert Wolfgang Heller am 23. Oktober, über Stifter und Stiftungen in Hechingen Michael Hakenmüsser am 6. November und das Jahresprogramm schließt dann am 13. November auf dem Friedhof Heiligkreuz, wo die Ruhestätten bekannter Hechinger besucht werden.

Auf die einzelnen Stadtführung in Hechingen wird jeweils gesondert mit Uhrzeit und Treffpunkt in unserer Zeitung hingewiesen.