Bereits an den ersten beiden Abenden war die Stimmung im Hechinger Open-Air-Kino bestens. Beliebtes Getränk sind die Cocktails. Die erfahrenen Freilufkino-Besucher kommen gut ausgerüstet mit Sitzkissen und Wolldecke zum Freiluftspektakel. Fotos: Schwager Foto: Schwarzwälder-Bote

Petrus drückt fürs Hechinger Open-Air-Kino ein Auge zu / Im Kochtopf dampft am Samstag das Huhn

Von Karl Schwager Hechingen. Kühler, aber trockener Start des Hechinger Film-Sommers: Rund 500 Fans haben an den ersten beiden Tagen das Open-Air-Kino genossen.Mit einem schillernden Regenbogen am Himmel begann das Freiluftspektakel am Freitagabend auf der Freibadwiese. Ein gutes Zeichen für den diesjährigen Kinosommer? Es scheint so: Die beiden ersten Filmabende waren zwar noch kühl, aber regenfrei. Und die Prognosen der "Wetterfrösche" scheinen günstig.

Relativ leicht sei die Filmauswahl fürs Kino-"Happening" auf der Freibadwiese gewesen, berichtet der Hechinger Kino-Chef Ralf Merkel. Die Anzahl guter Filme habe sich noch im vergangenen Jahr im alles dominierenden "3-D Hype" der Filmemacher im überschaubaren Rahmen gehalten. "Ganz anders in diesem Jahr": Aufgrund der wieder deutlich stattlicher gewordenen Anzahl hochkarätiger Produktionen aus den internationalen Filmstudios sei die Qual der Wahl wieder deutlich größer gewesen, so Merkel.

Richtig in die Vollen ging es bereits am ersten Open-Air-Abend am Freitag unterm noch bewölkten Sternenhimmel. Zu Recht vier Oscars der amerikanischen Filmakademie heimste die höchst unterhaltsame Geschichte vom stotternden Prinzen "The King’s Speech" ein, die das Open-Air vor mehr als 100 Augenpaaren eröffnete. "Hätte es nicht eine halbe Stunde vor der Vorstellung noch geregnet, wäre es wahrscheinlich hier richtig voll geworden", resümierte Merkel mit leicht betrübter Miene.

Immerhin mehr als doppelt so viele Filmfreunde kamen am Samstag zur deutschen Komödie "Kokowääh", in der Til Schweiger in einer Kochschürze zu Tisch bat. Nur ein Gericht hatte das verhinderte Kochtalent in petto: Huhn in Rotweintunke, "Coq au vin". Nicht nur auf der Leinwand dampfte das deftige französische Nationalgericht auf den Tellern.

Passend zum Film servierte der Koch des Hechinger Restaurants Kupferpfanne im Freibad genau diese Spezialität für eine Spende zugunsten "Kinder brauchen Frieden". Zwei neue Mitglieder und etwa 250 Euro brachte diese Aktion der Hechinger Hilfsorganisation und leichte Umsatzeinbußen für "Schupfnudel-King", Peter Gamerdinger. Der trug es mit Fassung und ließ sich im Übrigen selbst eine Ration Hühnchen in Weinsoße schmecken.