Vladan Lipovina war mit neun Toren der erfolgreichste Balinger Schütze beim Gastspiel in Magdeburg. Foto: Eibner

Der HBW Balingen-Weilstetten hat es nicht geschafft, dem SC Magdeburg die geplante Meisterparty zu versauen. Das Team von Trainer Jens Bürkle unterlag am Donnerstag in der Getec-Arena nach einer starken Vorstellung mit 26:31 (15:15).

Jubel beim SC Magdeburg, Niedergeschlagenheit beim HBW Balingen-Weilstetten. Während der Tabellenführer nach 21 Jahren wieder den deutschen Meistertitel feierte, ist der Tabellenvorletzte dem Abstieg in die 2. Liga ein Stückchen näher gerückt. Und dennoch: Der HBW lieferte über 50 Minuten eine ganz starke Vorstellung ab. "Das war ein Riesenspiel von meiner Mannschaft. Kämpferisch war das top, top, top. Man hat gesehen, dass die Mannschaft noch an den Klassenerhalt glaubt", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle nach dem Spiel im Interview beim Bezahl-Sender Sky.

Wenigstens den Gegner ärgern muss drin sein - das hatte sich der HBW vorgenommen: 

Spiel in ausverkaufter Arena

In der mit 6 400 Zuschauen ausverkauften Getec-Arena SC Magdeburg mischte der HBW so richtig gut mit, ließ sich auch von einem 1:3-Rückstand nach sieben Minuten nicht aus der Fassung bringen. Die "Gallier", deren Coach Bürkle von Beginn an auf einen zusätzlichen Angreifer anstelle von Keeper Mario Ruminsky setzte, antworteten nämlich mit einem 3:0-Lauf zu dem die beiden Youngster Elias Huber und Tim Hildenbrand sowie Tim Nothdurft die Tore beisteuerten. Die Balinger Führung war jedoch schnell wieder dahin. Fabian Wiederstein kassierte eine Zeitstrafe, in deren Verlauf Matthias Musche und Tim Hornke den Tabellenführer wieder in Front brachten (5:4/13. Minute). Die Gäste aber nervten den SCM auch in der Folge. Zwar legte der Favorit vor, das Bürkle-Team aber spielte seine Angriffe geduldig aus, ließ die Hausherren nicht zu ihrem gefürchteten Konterspiel kommen und zog stets nach – bis zum 14:14, das Vladan Lipovina per Siebenmeter für die Gäste besorgte. Dann parierte Ruminsky gegen Gisli Kristjansson, und Björn Zintel schoss die Gäste mit dem 15:14 wieder in Führung. Mit einem verwandelten Siebenmeter aber glich Omar Ingi Magnusson mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit wieder aus.

Zur Halbzeit sah es für den HBW noch gut aus: 

HBW greift konsequent an

Doch der HBW blieb gallig, verteidigte weiterhin stark und griff konsequent an. Zwar legte der neue Meister wieder vor, aber bis in die Schlussphase hielten die Gäste den Kontakt. Zehn Minuten vor Schluss netzte Vladan Lipovina zum 24:24 ein und nährte damit die Hoffnungen auf eine Sensation. Als HBW-Keeper Simon Sejr dann noch einen Siebenmeter von Magnusson parierte, hatte Balingen-Weilstetten gar die Chance, das Ding noch einmal zu drehen. Aber Hildenbrand scheiterte am früheren HBW-Torhüter Mike Jensen im Magdeburger Kasten. Die Hausherren legten durch Tore von Philipp Weber (2), Magnusson und Hornke einen 4:0-Lauf zum 28:24 hin, und die Magdeburger Fans leiteten die große Party ein. Am Ende machte das Team von Trainer Bennet Wiegert mit einem 31:26 sein Meisterstück.

Fairer Verlierer - der HBW gratuliert den Magdeburgern auf Facebook: 

 

SC Magdeburg: Jensen (1), Green; Chrapkowski, Musche (5), Kristjansson (6), Pettersson, Magnusson (6/5), Hornke (3), Weber (5), Gullerud (1), Mertens, Saugstrup (1), O’Sullivan, Bezjak (3), Smits, Damgaard.

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky, Sejr; Fügel, Lipovina (9/4), Hildenbrand (5), Huber (2), Ingason, Nothdurft (3), Wiederstein, Grétarsson, Todorovic, Beciri (1), Zintel (4), Scott, Wente (2), Volz.