Der Abbruch des Gebäudes Neuwiesgasse 1 wird im September über die Bühne gehen. Foto: Herzog

Die derzeitige Finanzsituation der Gemeinde ist besser als der Haushaltsplan vorsieht. In erster Linie ist dies höheren Gewerbesteuereinnahmen zu verdanken.

In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause legte Kämmerer Philipp Stahl den Haushaltszwischenbericht für 2023 vor. Demzufolge entwickelt sich die Ertragsseite entgegen der Steuerschätzung im Mai eher besser.

Stahl führte dies auf die sich in Aichhalden gut entwickelnde Wirtschaft trotz Preissteigerungen und Inflation zurück. Beim Anteil an der Einkommensteuer sind etwa 191 000 Euro weniger zu erwarten als geplant. Rund 100 000 Euro liegt die Kreisumlage unter Ansatz. Beim Familienleistungsausgleich und Schlüsselzuweisungen betragen die Mindereinnahmen bis zu fünf Prozent.

Festgeld angelegt

Dem gegenüber stehen die hochgerechneten Gewerbesteuererträge bei 4,7 Millionen Euro und damit 1,1 Millionen Euro über Plan. Bei der Aufwandsseite seien wesentliche Kostenüberschreitungen bei den Kindergärten zu befürchten. Bei den Personalkosten habe man optimistisch kalkuliert und mit 36 000 Euro Mehrkosten die Lage im Griff. Nochmals um 26 000 Euro gegenüber Plan seien die Energiekosten gestiegen. Dadurch ergebe sich im Ergebnishaushalt eine Verbesserung um rund 233 000 Euro.

Bei den Investitionen verzögerten sich nahezu alle größeren Maßnahmen. Dadurch und mit dem verbesserten Ergebnishaushalt erhöhe sich der Liquiditätsstand zum Ende des Jahres auf circa 6,4 Millionen Euro. Davon seien 40 Prozent bei ördtlichen Banken in Festgeld mit einer Dauer von 90, 120 und 180 Tage angelegt. Erfreulicherweise gebe es wieder gute Zinsen dafür. Die Geldanlage bei einem Fondsanbieter liege mit 1,33 Millionen Euro aktuell noch unter dem Eröffnungsstand. Eine Rendite werde sich erst nach drei bis fünf Jahren einstellen, weshalb eine Verkürzung der Anlagedauer nicht erforderlich sei. Die 250 000 Euro Beteiligung bei der Netze BW bringe 3,6 Prozent Dividende.

Zuschuss für Kunstrasen

Sicher umgesetzt werde im September der Abriss des Gebäudes Neuwiesgasse 1, die Beschaffung von Bauhoffahrzeugen, Zuschüsse für die Kunstrasensanierung des FV Aichhalden, die Sanierung des Kirchturms der evangelischen Kirche in Rötenberg, sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung und die Einführung eines Baumkatasters.

Beim Eigenbetrieb Abwasser fehlten 80 000 Euro bei den veranschlagten Abwassergebühren. Prozentual teurer geworden sei der rollende Kanal. Auch im Eigenbetrieb verschöben sich Maßnahmen. So werde das Ergebnis um 81 000 Euro schlechter ausfallen.

Weniger Rohrbrüche

Beim Eigenbetrieb Bad und Versorgung liege man beim Verkauf von Frischwasser um 90 000 Euro im Minus. Bei der Unterhaltung der Grundstücke sei der Planansatz überschritten worden. Erfreulicherweise habe es im ersten Halbjahr weniger Rohrbrüche gegeben, wodurch bei der Unterhaltung des Netzes 61 000 Euro weniger Ausgaben anfielen. In der Summe müsse man sich hier ebenfalls auf ein leicht schwächeres Ergebnis einstellen, räumte der Gemeindekämmerer ein