Sophie Reime suchte immer wieder die Lücken in den Abwehrreihen der HSG Baar. Foto: Hofmann

Die Handball-Frauen des VfL Nagold haben beim Landesligaspiel in Trossingen wieder ihr Auswärtsgesicht zeigt. Die fast schon logische Konsequenz war ein verdienter Sieg der Heimmannschaft der HSG Baar.

HSG Baar – VfL Nagold 22:17 (9:5). - Den Nagolder Handballerinnen fehlte es an letzter Entschlossenheit, zu viele klare Chancen ließen sie liegen.

Nachdenklich analysierte VfL-Coach Markus Renz nach dem Ende die verlorene Partie. Woran liegt es nur, dass seine Mannschaft in der heimischen Bächlenhalle die besten Teams der Liga bezwingen kann, sich aber auswärts deutlich unter Wert verkauft?

"Da müssen wir dran arbeiten", sagt Renz entschlossen, aber auch ein wenig ratlos – zumindest so kurz nach dem Spiel. Dabei liegt es nicht an der Fehleranalyse, die ist einfach. Die extrem schlechte Trefferquote gehört ebenso dazu, wie das zum Teil uninspirierte Angriffsspiel.

Uninspiriertes Angriffsspiel

"Wir ließen uns viel zu oft und viel zu schnell im Angriff festmachen", sagt Renz. Zudem habe man sich von den Gegnerinnen das Spiel habe aufdrücken lassen und im Angriff habe es an Bewegung gemangelt. Letztlich aber steht Markus Renz vor der Aufgabe, die Stärke aus den Heimspielen auch in den Auswärtsspielen abzurufen.

Zumindest in der Abwehr gelingt das ja bereits. Die HSG Baar hatte durchaus Probleme. Nicht zuletzt scheiterten viele Angriffe an der gut haltenden Torfrau Denisa Ciornei. Deren Einsatz war wegen einer Knieverletzung bis kurz vor der Partie unsicher. Dennoch lieferte sie eine gute Leistung ab. Sie wehrte vier der acht Strafwürfe ab. Apropos Siebenmeter. Da gibt es Positives zu vermelden: Die Nagolder Strafwürfe verwandelte Iva Buric zu 100 Prozent – sechs von sechs – eine starke Leistung.

Guter Start

Dabei sind die Nagolderinnen ganz gut gestartet. Bereits die ersten Minuten machten deutlich, dass ein ebenbürtiger Gegner auf der Platte stand, mit einer starken Abwehr zwar, aber durchaus verwundbar.

Nach zwölf Minuten traf Aline Rau zur Nagolder 4:2-Führung. Dann kam die Nagolder Angriffsblockade: 17 Minuten lang gelang dem VfL Nagold kein einziger Treffer. Die HSG Baar traf zwar auch nicht im Übermaß, drehte das Spiel aber und ging mit einer 9:5-Führung in die Pause.

In einer Partie, die dermaßen von den Abwehrreihen geprägt war, tat die Torflaute aus der ersten Halbzeit dem VfL Nagold doppelt weh. "Wir setzten in der zweiten Halbzeit immerhin zwölf Treffer", wertet VfL-Coach Markus Renz als positive Reaktion seines Teams. Die HSG traf in Hälfte zwei 13 Mal und sicherte sich somit völlig verdient den nie gefährdeten 22:17-Erfolg.

Dass in diesem Team mehr steckt, kann der VfL Nagold in der nächsten Woche zeigen. Dann steht die Begegnung bei der HSG Rottweil auf dem Plan. Nicht nur Markus Renz hofft, dass der VfL Nagold dann ein anderes Gesicht zeigt.

Aufstellung

Cara Klenk, Denisa Ciornei (Tor), Annette Maser, Sophie Reime (3), Alena Wolf (2), Sarah Kunz, Madeleine Österlen, Luisa Harr (1), Iva Buric (8/6), Alisa Kübler, Marlen Dengler, Tirza Theurer (1), Aline Rau (1), Aileen Hofmann (1).