Die A-Jugendlichen der JSG messen sich mit den besten Teams in ganz Deutschland. Foto: Kara

Jugendhandball: Am Sonntag fliegt Mannschaft von Julian Thomann und Klaus Schuldt zu den Füchsen in die Hauptstadt

Die JSG Balingen-Weilstetten hat die Meisterrunde in der A-Jugend-Bundesliga erreicht und zum Auftakt gleich den VfL Gummersbach in eigener Halle mit 29:28 bezwungen

Doch jetzt kommt das ganz große Kaliber: Am Sonntag muss die Mannschaft des Trainergespanns Julian Thomann und Klaus Schuldt beim wohl besten deutschen Jugendteam in dieser Altersklasse, bei den Füchsen Berlin, ran. 

"Ich kann mich nicht erinnern, dass ich zu einem Handballspiel schon einmal geflogen bin", sagt Julian Thomann. Am zweiten Advent wird es so weit sein. Für den JSG-Tross heißt es früh aufstehen: Um halb vier klingelt der Wecker. Um 6 Uhr startet bereits der Flieger am Flughafen Stuttgart. Gegen 9 Uhr wird das Team sich mit zwei gecharterten Neunsitzer-Kleinbussen in die Metropole bewegen.

Spielvorbereitung unterm Brandenburger Tor

"Für die Jungs ist die Reise etwas ganz Außergewöhnliches", sagt Thomann. In der Nähe des Brandenburger Tors steht ein gemeinsames Mittagessen an. Danach heißt es noch etwas ausspannen und sich mental schon mal auf das Spiel, das um 16 Uhr beginnt, vorbereiten. Die JSG ist klarer Außenseiter beim Hauptstadtclub.

"Der Rückflug ist für 21 Uhr geplant. Kurz nach 22 Uhr sollten wir dann wieder in Stuttgart sein. Dann geht es schnell nach Hause, denn am nächsten Tag haben die meisten der Spieler, die ja 17 oder 18 Jahre alt sind, dann Schule, Ausbildung oder FSJ", erklärt Julian Thomann. 

Die JSG Balingen-Weilstetten hatte sich im Süden für die Meisterrunde qualifiziert. Der neue Modus sieht vor, dass die Endrunde deutschlandweit gespielt wird. So heißt die nächste Station für die Balinger dann am Samstag, 14. Dezember die Hansestadt  Bremen. "Die Auswärtsspiele sind logistisch schon eine Riesenherausforderung. Wir haben uns vorgenommen, das so professionell aber auch so kostengünstig wie möglich zu realisieren", so Thomann. 

Nach Bremen geht es dann am Freitagmittag mit der Bahn. Der JSG-Tross übernachtet in einem Hostel und zurück geht es dann am Samstagnachmittag wieder auf der Schiene. 

Kosten werden von den Vereinen übernommen

Bezahlen müssen die Spieler nichts, dafür haben sich die beiden Stammvereine HBW Balingen-Weilstetten und TV Weilstetten ausgesprochen, schließlich sei die Meisterunde etwas nicht Alltägliches und man wolle sich mit den besten Nachwuchsteams der Republik messen. "Es sind einfach acht Teams, die wahnsinnig gut sind", sagt der JSG-Coach. 

Mithalten mit Vereinen wie den Füchsen Berlin und ihrer Struktur mit Leistungszentrum und Internatsplätzen könne man jedoch nicht. "Bei den Füchsen spielen die besten Nachwuchsspieler Deutschlands, bei uns die besten Spieler des Zollernabkreises", sagt Julian Thomann. Die beiden Etats könnten - wie bei den Aktiven - unterschiedlicher nicht sein. So haben die Füchse auch die erste Begegnung in Bremen mit 43:23 mehr als deutlich gewonnen und sind ihrem Favoritenstatus gerecht geworden. 

Neben Gummersbach, Berlin und Bremen muss die JSG noch gegen den TSV Allach, die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, den TSV GWD Minden und den TV Gelnhausen ran. 

Den neuen Modus sieht Thomann zwiegespalten. Zum einen sei es für die Jungs natürlich eine große Motivation und ein absolutes Highlight, von daher habe sich die Neuerung gelohnt. Er sehe es aber auch so, dass die Leistungsspitze im Süden sehr hoch sei mit sieben Mannschaften auf einem guten Level, die sich duellieren. Das hätte ebenso sportlichen Reiz. Für die Leistungsspitze im Süden sei die Reform also nicht unbedingt notwendig gewesen, so Thomann.

Die besten vier Teams der neuen Meisterrunde eins qualifizieren sich für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft, wo sie auf die Teams der Meisterrunde zwei wie den TSV Bayer Dormagen, die SG Flensburg-Handewitt, den Handball Sport Verein Hamburg oder die Rhein-Neckar Löwen treffen.