An der Bar des Schülercafés gibt es frisch gemixte Cocktail – natürlich nur alkoholfrei. Foto: Katzmaier Foto: Schwarzwälder-Bote

Schülercafé der Burgschule bietet den Jugendlichen Raum für Rückzug, Gespräche und auch leckere Cocktails

Von Markus Katzmaier Haiterbach. Cafés und Bars sind beliebte Plätze, um ein bisschen zu entspannen, sich mit anderen zu treffen und auszutauschen. Genau das bietet auch die "Wundnerbar", das Schülercafé an der Burgschule Haiterbach, das seit vergangenen Herbst geöffnet ist.Sebastian und Martin stehen hinter der Theke. Die beiden 15 und 14 Jahre alten Neuntklässler sind ziemlich beschäftigt – mit Cocktail mixen. Fruchtige Mischgetränke, selbstverständlich alkoholfrei, gehören zum festen Angebot in der Wunderbar. Überhaupt gibt es fast nur gesunde Dinge im Schülercafé. Das ist Ingrid Hayer, die das Angebot als Jugendbegleiterin betreut, wichtig. Unterstützt wird sie jeden Nachmittag von zwei anderen Schülern aus verschiedenen Klassenstufen.

Das Angebot kommt an. Oft ist der überschaubare Raum gegenüber der Mensa proppenvoll. "Es ist hier einfach gemütlich", sagt Martin.

Auch Patrick, der ebenfalls die neunte Klasse besucht, ist gerne im Schülercafé, um die Zeit bis zur Mittagschule zu überbrücken. "Früher bin ich mit dem Bus nach Hause und dann wieder in die Schule gefahren", erzählt er, während er in interessanten Zeitungsartikeln stöbert, die Ingrid Hayer für die Jugendlichen rausgesucht hat.

Möglichkeiten zur Beschäftigung gibt es viele. Einige machen Hausaufgaben. Andere unterhalten sich. "Oder wir spielen Spiele", verrät die zwölfjährige Matea. Ihre Freundin Laura (12) nutzt wie viele andere Schüler Ingrid Hayer gerne als Ansprechpartnerin für alle möglichen Themen und Probleme. Das seien dann Dinge, die man nicht mit der Lehrerin bereden wolle, erklären die Mädchen.

Ein Punkt, für den Lehrerin Christine Bartels durchaus Verständnis hat. "Man möchte einfach nicht alles mit dem Lehrer besprechen." Oft sei es gut, eine außenstehende Person als Ansprechpartner zu haben.

Für Ingrid Hayer ist diese Rolle nicht neu. "Ich bin schon seit 15 Jahren in der christlichen Jugendarbeit tätig. Ich weiß also, wie Teenies ticken. Das ist ein entscheidendes Alter, in dem man Kinder in die richtige Richtung bringen kann", sagt sie und erfährt sofort Bestätigung von Martin: "Frau Hayer ist fast wie eine zweite Mutter."

Das Schülercafé geht auf eine Initiative der Schüler selbst zurück. "Die letzten Neuner haben das als ihre Projektprüfung ausgearbeitet", erklärt Christine Bartels.

Finanziert wird die Betreuung je zur Hälfte von der Jugendstiftung Baden-Württemberg sowie vom Schulträger, der Stadt Haiterbach.

Mit der Lösung Jugendbegleiter ist Rektorin Christel Hellwig zufrieden. Zumal man noch keinen Schulsozialarbeiter habe, den man sich schon geraume Zeit wünscht. Die Lehrer selbst könnten so ein Angebot nicht betreuen.