Wahlen, Ehrungen und Ehrengäste, Neueinstellungen sowie einen Abschied gab’s bei der Hauptversammlung der Haiterbacher Feuerwehr: Ehrenkommandant Hans Stöffler (von links), Natalie Straub, Werner Rentschler, Nagolds Stadtbrandmeister Paul Amand, Bürgermeister Andreas Hölzlberger, Tim Arras, Kreisbrandmeister a. D. Gerhard Berger, Hans Schwab und Volker Renz. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Tagesverfügbarkeit der Haiterbacher Brandbekämpfer ist im Sinken begriffen / Schwab zieht humorvolle Bilanz

Von Tillmann Braun Haiterbach. Neueinstellungen, Beförderungen und Ehrungen standen bei der Hauptversammlung der Haiterbacher Feuerwehr im Mittelpunkt. Trotz 51 Einsätzen wird 2013 als ein ruhiges Feuerwehrjahr für die konstant 139 aktiven Feuerwehrfrauen und -männer der Gesamtwehr beurteilt. Im Jubiläumsjahr der Feuerwehr Haiterbach stehe man auf einem sehr stabilen Fundament, eröffnete Gesamtkommandant Volker Renz seinen Bericht. Auch sei die hohe Anzahl an ausgebildeten Atemschutzträgern eine sehr erfreuliche Situation. Lediglich die sinkende Tagesverfügbarkeit zwischen 6 und 18 Uhr bereitet Renz ein wenig Sorgen, die er eindrucksvoll in Zahlen und Grafiken belegte. Nur noch 47 aller Feuerwehrangehörigen seien tagsüber im direkten Einzugsbereich des Gerätehauses, davon aber immerhin 23 Atemschutzträger.

Das örtliche Job- und Arbeitsangebot der Kuckucksstadt zeige einen direkten Einfluss auf die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr. Die Hilfsfristen (zehn Minuten nach Alarm mindestens eine Gruppe, 15 Minuten nach Alarm ein Zug an der Einsatzstelle) wurden 2013 dennoch eingehalten, obwohl die Verfügbarkeit auch durch Auslandsaufenthalte und Studienzeiten insgesamt geschwächt gewesen sei. Die 51 Einsätze der Feuerwehr waren 2013 mehrheitlich technische Hilfeleistungen. Die Statistik weise daneben nur sechs Alarmierungen durch automatische Brandmeldeanlagen, fünf zu konventionellen Bränden und zwei andere Einsätze aus.

Bürgermeister Andreas Hölzlberger bedanke sich in seinem Grußwort für den Dienst an der Allgemeinheit und zeigte sich von der Hilfsbereitschaft seiner Feuerwehr beeindruckt. Die Einsätze würden immer komplexer und Vorbereitung für den Einsatz immer wichtiger. Dazu gehört für ihn selbstverständlich auch eine professionelle Ausstattung. So wurde die Einsatz- und Schutzkleidung im vergangenen Jahr vervollständigt. Die Anschaffung eines neuen Mannschaftswagen (MTW) sei auf der Zielgeraden. Erfreut zeigte sich das Stadtoberhaupt auch über die hohe Zahl an Frauen in der Feuerwehr, die mit der Neuverpflichtung von Natalie Straub auf insgesamt sieben anstieg.

Nicht zuletzt der "Tag der Feuerwehren", der im Rahmen der Jubiläumsfestlichkeiten dieses Jahr in Haiterbach begangen wird, soll laut Kommandant das positive Bild der Feuerwehr festigen und helfen, noch mehr junge Menschen von der Feuerwehr zu begeistern. Im Vergleich zu Vereinen und anderen Organisationen nimmt die Feuerwehr erst Jugendliche ab elf Jahren in die Jungendfeuerwehr auf, das sei per se ein Nachteil, den es durch ein attraktives Angebot zu kompensieren gilt, bestätigte auch Werner Rentschler, Stadtbrandmeister von Calw und stellvertretender Kreisbrandmeister in seinem Grußwort.

Neben Natalie Straub wurde auch Tim Arras in die Feuerwehr aufgenommen. Außerdem gab’s zahlreichen Beförderungen. Für 25-jährige Dienstzeit wurden Frank Renz, Jochen Stöhr, Karl-Heinz Franz und Erich Backhaus, sowie für 40 Dienstjahre Gebhard Keck, Heinz Walz, Herbert Walz, Albert Gutekunst und Manfred Brenner geehrt. Verabschiedet wurde Oberbrandmeister Hans Schwab, der nach 47 Dienstjahren nun endgültig aus dem aktiven Dienst ausscheidet. Wie auch schon bei der Abteilungsversammlung vor drei Wochen, fasste Hans Schwab in seiner Dankesrede auf sehr amüsante Weise den Werdegang seiner Feuerwehr in fast fünf Jahrzehnten nochmals zusammen. Seine noch aktiven Kameraden ermahnte er zu mehr Durchhaltevermögen bei der feierlichen Abschlussübung, die in dieser Form deutschlandweit einmalig sei.