An der Festhalle soll künftig nur das Nötigste gemacht werden. So wie gestern, als die Fensterrahmen gestrichen wurden. Foto: Katzmaier

Stadträte sehen für die nächsten zehn bis 15 Jahre keine Perspektive für eine Sanierung.

Haiterbach - Seit Jahren ist die Zukunft der Alten Festhalle Thema in Haiterbach. Abriss mit Neubau – oder doch eine Sanierung? Ein Abriss scheint vom Tisch. Die Frage einer Sanierung aber ist für die nächsten zehn bis 15 Jahre ausgesetzt. Solange sehe man keine Perspektive, diese anzugehen, befand nun der Gemeinderat.

Die Festhalle soll erhalten werden. Zu dieser Übereinkunft kamen die Haiterbacher Stadträte bei ihrer jüngsten Klausurtagung, wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger auf Nachfrage mitteilte. Ein Abriss war – verknüpft mit einem Neubau auf dem Bus – in den vergangenen zwei, drei Jahren ins Spiel gebracht worden. Grundlage aller Überlegungen ist die Tatsache, dass der bauliche Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes zu wünschen übrig lässt.

Darüber hinaus hat das Gebäude räumliche Defizite. Beispielsweise ist die Bühne zu eng für Auftritte der Stadtkapelle. Der Zuschauerraum ist auf 270 Plätze bei reiner Bestuhlung und 204 Plätze mit Tischen begrenzt. Das schließt eine ganze Reihe größerer Veranstaltungen von vornherein aus. Diese finden dann gleich in der Kuckuckshalle statt.

Auch ein großes Foyer in der Festhalle steht auf der Wunschliste der Vereine. Denn für eine Bewirtung nach Veranstaltungen muss meist die Halle unter Mithilfe der Gäste umgebaut werden.

Unter magische Grenze von zwei Millionen Euro drücken

Die Sanierung und deren Umfang hängt freilich von den finanziellen Mitteln ab. Und diese sind in der Stadtkasse momentan einfach nicht vorhanden. Zumal die Festhalle aus dem laufenden Antrag für die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm herausgenommen wird, wie Hölzlberger erklärt. Dieser Schritt soll die Chancen erhöhen, nun im zweiten Anlauf mit dem Abschnitt drei der Stadtsanierung zum Zuge zu kommen. Der Antrag für 2011 war wegen mehrfacher Überzeichnung des Programms abgelehnt worden. Die Herausnahme der Festhalle solle das Volumen unter die magische Grenze von zwei Millionen Euro drücken.

Auf bis zu knapp zwei Millionen Euro könnte allein die Sanierung der Festhalle kommen, wenn sie erweitert würde. Dadurch könnte man die Zahl der Sitzplätze auf 305 erhöhen und die Küche sowie die Toiletten günstiger platzieren. "Es erscheint aber unwahrscheinlich, dass so viel investiert wird", sagt Hölzlberger. Und er schließt auch nicht aus, dass es irgendwann einen Hallenneubau geben könnte – zusätzlich zur Festhalle.

Eine Sanierung von Toilettenanlage und Innenbereich kommt laut Hölzlberger auf rund 500.000 Euro.

Vorerst entschieden sich die Stadträte für Variante drei. Die beschränkt sich auf den reinen Erhalt des Gebäudes, was zuletzt Arbeiten an der bröckelnden Fassade sowie an den Fenstern bedeutete. Das könnte zehn bis 15 Jahre so gehen. Mit einem kleinen Hintertürchen: Wenn man erst mal im Sanierungsprogramm sei, bestehe vielleicht die Möglichkeit, dieses Aufzustocken. So war auch der Rathausumbau in das Sanierungsprogramm "Stadtkern II" gerutscht.