Der Umgang mit dem narrensicher zu bedienenden Gerät ist in der Festhalle demonstriert worden

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Ein Glücksfall für Gütenbach ist die Spende eines Defibrillators. Das Gerät ist "narrensicher" und soll im Vorraum der Sparkasse in einem Kasten aufgehängt werden, um jederzeit zugänglich zu sein. Am Donnerstag wurde der "Lebensretter" im Beisein von 40 Interessenten und dem Bürgermeister in der Festhalle vorgestellt.

Der großzügige Spender ist Hans Peglow, der die Firma ProServ für die Versorgung im Gesundheitswesen betreibt. Der Sponsor weilt immer wieder in Gütenbach und ist erfreut über die Freundlichkeit der hiesigen Bürger. Er ermunterte zum Gebrauch des Gerätes im Notfall.

Nähere Details erläuterte sein Mitarbeiter Richard Bergsch, der auch Ausbilder bei der DLRG ist. Dieser betonte, dass das Gerät dazu dient, Leben zu retten. Dabei sind frühe Herz-Lungen-Wiederbelebung und rasche Defibrillation äußerst wichtig. Daneben muss unverzüglich, am besten durch einen weiteren Helfer, ein Rettungsdienst gerufen werden.

Das Herz verfügt über ein Reizleitungssystem. Der Defibrillator stellt zunächst die Herztätigkeit oder deren Ausfall fest. Er gibt entsprechende Anweisungen, was zu tun ist. Erfolgt ein Zusammenbruch, kommt der Lifepack CR (AED) zum Einsatz. Wichtig ist die Herzdruckmassage im Brustbeinbereich. Zunächst muss jedoch die die Kleidung geöffnet werden. Keine Scheu heißt es da auch bei Frauen. Notfalls muss die ganze Wäsche aufgeschnitten werden, selbst ein Büstenhalter. Besser dies, als ein Leben zu riskieren. Der Patient soll in Rückenlage gebracht, der Kopf nach hinten aufgerichtet werden. Dann kann die Nasen- oder Mundbeatmung einsetzen. Die Weisungen des Gerätes müssen unbedingt befolgt werden!

Schwierig kann es bei behaarten Körpern oder der Wasserrettung werden. Da muss der vorhandene Rasierapparat eingesetzt oder der Körper abgetrocknet werden. Erst dann können die Elektroden angesetzt werden. Das Gerät zeigt an, wann der Impuls gegeben werden muss, um einen Schock auszulösen. 30 Mal soll die Brust gedrückt werden.

Akku für 80 Einsätze

Das über 1700 Euro teure Gerät verfügt über einen Akku, der rund 80 Einsätze schafft. Es kann nur bei Erwachsenen eingesetzt werden. Gleichwohl können Kinder an die Bedienung herangeführt werden. Die Akteure meinten: "Auch wenn nur ein Menschenleben gerettet wird, hat sich das Gerät gelohnt." Wichtig ist, dass der Patient nie allein gelassen wird und die Hoffnung besteht, dass das Gerät nicht unbedingt zum Einsatz kommen muss. Herzliche Dankesworte gab es von Bürgermeister Rolf Breisacher und "Verbindungsmann" Manfred Schwer.