Die Firma RENA modernisiert ehemalige Kramer-Fabrik und beginnt dort mit der Endmontage ihrer Maschinen

Von Axel Wolf

Gütenbach/Gutmadingen. Die Expansion der Firma RENA scheint unaufhaltsam voranzuschreiten. Jüngstes Beispiel dafür ist das neue Montagewerk in Gutmadingen, in dem erst vor wenigen Wochen die Produktion angelaufen ist.

Wo vor vielen Jahren Traktoren, später Baumaschinen der Firma Kramer gefertigt wurden, findet nun die Endmontage von Sondermaschinen statt, mit denen das Unternehmen derzeit fast zwei Drittel des Weltbedarfs an Texturierungsanlagen für die Herstellung von Solarzellen abdeckt. Rund 1000 dieser Anlagen für nasschemische Prozesse hat die RENA bisher ausgeliefert. Mit der Einweihung des neuen, direkt am Donauufer gelegenen Werks soll diese Zahl schnell erhöht werden.

Auf 10 000 Quadratmeter Produktionsfläche (dazu kommen 2000 Quadratmeter für Büros und Sozialräume) arbeiten derzeit 220 eigene Mitarbeiter sowie 50 Beschäftigte eines Zulieferers, der sich direkt bei der RENA eingemietet hat. In einem Jahr sollen hier schon 300 Menschen arbeiten, in Bräunlingen, wo derzeit 30 beschäftigt sind, immerhin 90.

Vor noch nicht allzu langer Zeit sah es so aus, als ob Gutmadingen den bisherigen Produktionsstandort Bräunlingen mit 4500 Quadratmetern Produktionsfläche ablösen sollte. Da die Geschäftsentwicklung aber so günstig ist und genügend Aufträge da sind, wird Bräunlingen, wo ein Mietvertrag auf zunächst zwei Jahre besteht, neben Gutmadingen (Mietvertrag über zehn Jahre) beibehalten. Noch im Mai hatte es danach ausgesehen, dass der Standort Bräunlingen aufgegeben würde.

Im ehemaligen Traktorenwerk in Gutmadingen kann die RENA erstmals in die Taktfertigung einsteigen, erklärt Ulrich Schwellinger, Produktionsleiter des Unternehmens. Während bisher ganze Teams für den Aufbau einer ganzen Maschine zuständig waren, durchlaufen die Maschinen nun verschiedene Stationen, an denen bestimmte Arbeiten ausgeführt werden – im weitesten Sinn vergleichbar mit der Fließbandproduktion in der Automobilindustrie. "Dies bringt eine gleichbleibend hohe Qualität, weil die Leute häufiger die selben Handgriffe machen", sagt Schwellinger.

Schnellere Laufzeiten

Zudem verringerten sich die Durchlaufzeiten. "Früher haben wir acht Wochen für eine Maschine gebraucht, heute sind es nur noch wenige Tage", erklärt Schwellinger. Damit sei eine Kapazitätssteigerung um den Faktor fünf erreicht worden. Dies wirke sich auch auf die Lieferzeiten aus – von früher 24 Wochen auf nun weniger als die Hälfte.

Ungeachtet der früher angelaufenen Produktion in Gutmadingen ist dieses Werk noch nicht ganz fertig. In den nächsten Wochen soll noch ein kleines Konstruktionsbüro einziehen.